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Weniger Energie – mehr Kinder

Weltbevölkerung: Ende des Wachstums fraglich
Weniger Energie – mehr Kinder

Eine Stagnation der globalen Bevölkerungsgröße bei 10 Milliarden Menschen, wie sie die Vereinten Nationen prognostizieren, könnte nicht von Dauer sein. Das ergab die Modellrechnung eines internationalen Forscherteams.

Schon kleine Schwankungen in der Energieversorgung können dazu führen, dass die Bevölkerung erneut stark wächst. Das ergeben Modellrechnungen, die Oskar Burger am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock zusammen mit John DeLong von der Yale Universität in New Haven, USA, und Marcus Hamilton vom Santa Fe Institute in Santa Fe, USA, durchgeführt hat.

„Die Obergrenze der Vereinten Nationen ist alles andere als ein stabiles Gleichgewicht“, sagt Oskar Burger. Die Berechnungen des Forscherteams sind jetzt im Wissenschaftsmagazin „Frontiers in Ecology and the Environment“ veröffentlicht worden. Ihr Populationsmodell geht von der Beobachtung aus, dass das Bevölkerungswachstum stark vom Pro-Kopf-Energieverbrauch abhängt: Ist mehr Energie nutzbar, begünstigt dies die wirtschaftliche Entwicklung und drückt in der Folge die Geburtenraten. Sind sie rund um den Globus klein genug, hört die Weltbevölkerung auf zu wachsen. Damit bezieht das Modell eine Vergleichsgröße ein, während die Vorhersagen der UNO lediglich den seit einigen Jahrzehnten sichtbaren Trend sinkender Geburtenziffern für kommende Zeiten fortschreiben, dafür aber keinen Mechanismus angeben.
„Bei 10 Milliarden Menschen ist tatsächlich eine Stagnation erreichbar“, sagt Oskar Burger. „Die Bevölkerungsgröße bleibt aber nur auf diesem Niveau, wenn weiterhin ständig genügend Energie pro Kopf zur Verfügung steht.“ Das sei jedoch kaum zu erwarten. „Seit 1960 ist die Bevölkerung stärker gewachsen als die weltweit nutzbare Energiemenge“, sagt Burger. Im Mittel sei darum die pro Person bereitstehende Energie gesunken. Diese Entwicklung halte nach wie vor an. Komme es tatsächlich zu einem Stillstand des Wachstums, ohne dass es genügend Energiezufuhr gebe, reichten schon kleinste Veränderungen bei den Ressourcen oder im Verhalten der Gesellschaften, um eine Abweichung auszulösen, die sich sofort verstärke.
„Unser Modell des Bevölkerungswachstums ist noch recht einfach“, sagt Oskar Burger. Es soll weder die existierenden UNO-Projektionen ersetzen, noch selbst konkrete Voraussagen machen. Aber es ist ein Ausgangspunkt, um mehr kausale Dynamik in Bevölkerungsmodelle einzubauen, indem in einem ersten Schritt die fundamentale Abhängigkeit von der Energie berücksichtigt wird. Nun müsse mehr darüber herausgefunden werden, wie die Energie im Detail auf die Bevölkerungsgröße wirke, sagt Burger.
Weitere Informationen: Pressemeldung des Max Planck Instituts Originalpublikation
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