Finden Sie es unangenehm, wenn Ihnen der Arzt mit zartgrünem Mundschutz gegenübertritt? Dann wissen Sie nicht, wie gut es Ihnen geht. Mitte des 14. bis zum frühen 18. Jahrhundert musste Europa lernen, mit der Pest zu leben. Und im 17. Jahrhundert, als man über die Ursachen der Seuche immer noch wenig wusste, kamen dann die Mediziner mit den heute grotesk anmutenden „Pestarztmasken“ bei den Patienten vorbei. Diese Masken sollten vor dem „Pesthauch“ – einer aus Osten kommenden „verdorbenen“ Luft, die angeblich die Krankheit verbreitete – schützen. Im schnabelartigen Fortsatz steckte ein zum Beispiel mit Zimt- oder Nelkenessenz getränkter Schwamm, der die Luft veredelte. Auch ein langes Gewand, Stulpenhandschuhe sowie Glas oder Kristall in den Augenöffnungen sollten die Seuche abhalten. All das dürfte gewissen Schutz geboten haben. Wirklich sicher war aber nur, wer rechtzeitig die Flucht ergriff.
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