Durch Einschmelzen und anschließendes In-Form-Ziehen ist es Wissenschaftlern gelungen, eine neue Form von Copolymeren zu erzeugen. Der Trick: Das Knäuel der Molekülketten muss gerichtet werden.
Wissenschaftler des Instituts für Materialwissenschaften und Werkstofftechnologie (IMT) der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität haben eine neue Form sogenannter Copolymere entwickelt. Diese Kunststoffmoleküle werden vor allem bei Klebeverbindungen oder im Kunststoffrecycling eingesetzt. Sie bestehen aus mindestens zwei verschiedenen Komponenten (Meren), die kettenförmig angeordnet sind und normalerweise einen möglichst großen Abstand zueinander halten wollen. Durch Einschmelzen und darauf folgendes In-Form-Ziehen der im Knäuel vorliegenden Ketten ist es nun möglich, sie einander in einem extrem dünnen Film bis auf einen Milliardstel Meter anzunähern und ihnen eine gemeinsame Zugrichtung zu geben. „Dabei ordnen sich die beiden Komponenten in einer neuen Form, das heißt in Copolymer-Nadeln an“, berichtet Dr. Thomas Keller vom IMT. Damit steht fest, dass die Form eines Copolymers durch eine relativ einfache Behandlung gezielt eingestellt werden kann. Die Ausrichtung der Ketten in eine Richtung macht die entknäuelten Copolymere sehr interessant für weitere hochfeste Kunststoffe. Mit dem neuen Wissen könnten zukünftig die Eigenschaften von optischen Leitern, Autoreifen oder Bauteilen aus recycelten Kunststoffen optimiert werden.
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