Das „Space Lions Team“ der TU Braunschweig qualifiziert sich als eine von zehn Gruppen für die Teilnahme am „SpaceBot Cup“ des DLR. Es wird einen „Space Terrain Explorer“ entwickeln, der aus einem ganzen Schwarm von mobilen Robotern besteht.
Im Weltraum herrschen bekanntlich für den Menschen unwirtliche Bedingungen. Roboter werden daher in der Zukunft im All vielfältige Aufgaben übernehmen. Sie müssen den besonderen Bedingungen von Vakuum, extremen Temperaturen oder Weltraumstrahlung gewachsen sein. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat jetzt kreative Expertenteams gesucht, die sich mit außergewöhnlichen Ideen am „SpaceBot Cup“ beteiligen. Das „Space Lions Team“ der Technischen Universität Braunschweig hat sich für diesen Wettbewerb qualifiziert, zu dem insgesamt nur zehn Teams namhafter Universitäten und Forschungseinrichtungen zugelassen wurden.
Das Team besteht aus Spezialisten des Instituts für Datentechnik und Kommunikationsnetze und der Abteilung Entwurf integrierter Systeme. Beide sind bereits seit langem in nationalen Raumfahrtprojekten und denen der ESA tätig. Die „Space Lions“ unter Leitung von Prof. Dr. Harald Michalik und Prof. Dr. Mladen Berekovic sind Experten auf dem Gebiet der Sensorik, Bildverarbeitung, Chip-Technologie und Rechnerarchitektur für die Raumfahrt.
Die Aufgaben für die Roboter leiten sich aus einem typischen planetaren Erkundungsszenario ab. So sollen sie selbständig navigieren und Karten ihrer Umgebung erstellen. Sie müssen Objekte finden, unterschiedliche Untergründe mit verschiedenen Steigungen überwinden und die Objekte an einer Zielplattform anbringen. Das gesamte System darf nicht mehr als 100 kg Masse haben und soll sehr energieeffizient arbeiten. Dabei kann es nur auf die Energie- und Materialressourcen zurückgreifen, die in der Raumfahrt vorhanden sind.
Das „Space Lions Team“ wird dazu einen „Space Terrain Explorer“ entwickeln, der aus einem ganzen Schwarm von mobilen Robotern besteht. Jeder Roboter verfügt über ein eigens entwickeltes Stereo-Bildverarbeitungssystem, um Objekte in Echtzeit aufzuspüren. Durch die Verwendung von speziellen fehlertoleranten Hardwarebausteinen kommt das System mit der Strahlenbelastung im Weltraum zurecht.
Im November 2013 müssen die „Space Lions“ beim Wettkampffinale zeigen, was ihr Robotersystem kann. Jedes Team erhält für die Entwicklungskosten einen Beitrag von bis zu 50 000 Euro. Ziel des Wettbewerbs ist es, bisher nicht entdecktes Know-how für die Raumfahrt, aber auch für die Nutzung auf der Erde zu erschließen.
Weitere Informationen: Pressemeldung der TU Braunschweig/ www.dlr.de/rd/spacebotcup
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