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Musik verbessert die Reaktionszeit - Egal in welchem Alter

Und außerdem war da noch was
Schneller durch Musik

Schneller durch Musik
Geige ist prima – aber welches Instrument man spielt, ist für manche Belange egal: Hauptsache, man beschäftigt sich lange Zeit damit, dann schrumpfen die Probleme des Alterns Bild: Fotolia.com/furtseff
Es lohnt sich nicht nur wegen der Musik, ein Instrument zu erlernen: Musiker, so hat sich gezeigt, reagieren schneller auf akustische oder sensorische Reize als Nichtmusiker. Diese Erkenntnis könnte besonders für alte Menschen interessant sein.

Spielen Sie bereits ein Musikinstrument? Ja? Das ist gut. Nein? Macht nichts. Es lohnt sich immer noch damit anzufangen – egal wie alt Sie sind. Hauptsache, Sie bleiben länger dabei. Denn dann profitieren Sie davon: Ihre Reaktionszeit wird sich deutlich verbessern. Das legt zumindest eine Studie von Simon Landry und seinen Kollegen von der kanadischen University of Montreal nahe.

Beim Rauschen die Maus klicken
In seinen Experimenten verglich Landry die Reaktionszeiten von 16 Musikern mit 19 Nichtmusikern. Dafür saßen seine Probanden in einem ruhigen, Licht durchfluteten Raum, mit einer Hand an einer Computermaus und dem Zeigefinger ihrer anderen Hand an einem so genannten vibro-taktilen Apparat, einer kleinen Box, die in unregelmäßigen Abständen vibrierte. Die Versuchspersonen sollten nun mit einem Mausklick reagieren, sobald sie ein Geräusch in Form eines weißen Rauschens oder eine Vibration oder beides wahrnahmen. Jeder dieser drei Stimuli – audio, taktil und audio-taktil – wurde 180 Mal angeboten.
Schnellere Reaktion der Musiker
„Wir fanden heraus, dass die Musiker eine schnellere Reaktionszeit hatten, sowohl für audio, als auch für taktile und audio-taktile Reize“, schreibt Landry in seiner Studie. Die Musiker reagierten auf die Vibration nach durchschnittlich rund 208 ms, die Nichtmusiker erst nach 276 ms. Beim Geräusch lagen gut 60 ms zwischen beiden Gruppen. „Diese Ergebnisse weisen erstmalig darauf hin, dass langjähriges Musikspielen die Reaktionszeit bei einfachen auditorischen, taktilen oder multisensorischen Reize verkürzen könnte.“
Spielen gegen die Langsamkeit
Daraus folgert der Forscher, dass aktives Musizieren vor einigen Alterserscheinungen bewahren könnte – da zum Beispiel auch für das rechtzeitige Sich-Fangen beim Stolpern (taktiler Reiz) eine schnelle Reaktionszeit von Bedeutung ist. „Je mehr wir über den Einfluss von Musik auf den wirklichen sensorischen Prozess wissen, um so mehr können wir musisches Training für Individuen einsetzen, die eine langsamere Reaktionszeit haben“, sagt Landry. „Zum Beispiel wissen wir, dass die Reaktionszeit länger wird, wenn Menschen alt werden. Wenn wir also wissen, dass das Spielen von einem Musikinstrument die Reaktionszeit verbessert, dann könnte genau dies ihnen helfen“, schlussfolgert der Wissenschaftler.
Also ran an die Instrumente. Einziger Haken an der Sache: In dieser Studie blickten die untersuchten Musiker auf mindestens sieben Jahre Spielerfahrung zurück. Es braucht also etwas Durchhaltevermögen, bis sich erste Erfolge einstellen – nicht nur musikalisch.
Die Forscher veröffentlichten ihre Studie im Journal „Brain and Cognition“.
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