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Schlucken statt Spucken

Tiermedizin: Spezielle Paste enthält Medikamente für Lamas und Alpakas
Schlucken statt Spucken

Schlucken statt Spucken
Lamas und Alpakas nehmen Medikamente am besten im Schlucken ein (Bild: mit freundlicher Genehmigung von news4vets)
Forscherinnen der TU Wien haben eine oral zu verabreichende Paste entwickelt, in der herkömmliche Arzneimittel auch für Lamas und Alpakas richtig dosiert und einfach verabreicht werden können.

Lamas und Alpakas gehören zur Familie der Neuweltkameliden und stammen ursprünglich aus Südamerika. Doch die Zahl dieser Tiere wächst auch in Österreich und Deutschland. Lamas und Alpakas werden hierzulande nicht als Nutztiere, sondern als Trekkingtiere, zur Wollgewinnung, zur Zucht, als Tiere zur Therapie oder einfach als Hobbytiere gehalten.

Immer öfter werden Tierärzte mit dieser Spezies konfrontiert. Es gibt allerdings keine zugelassenen Arzneimittel für Neuweltkameliden – eine Herausforderung für Veterinärmediziner. In unseren Breiten zählen Endoparasitosen zu den häufigsten Krankheitsursachen bei Lamas und Alpakas. Besonders problematisch ist der kleine Leberegel (Dicrocoelium dendriticum), der bei Neuweltkameliden tödlich sein kann.
Agnes Dadak vom Institut für Pharmakologie und Sonja Franz von der Klinischen Abteilung für Wiederkäuermedizin entwickelten gemeinsam eine wohlschmeckende Paste, die von den Tieren gerne geschluckt und nicht ausgespuckt wird. Arzneistoffe, die bereits für andere Tierarten zugelassen sind, allerdings nicht in passender Wirkstoffkonzentration für Lamas und Alpakas am Markt sind, können in der richtigen Dosis in diese innovative Paste eingearbeitet werden. Zur Behandlung gegen den kleinen Leberegel verabreichten die Tierärztinnen den Wirkstoff Praziquantel in Form dieser hochkonzentrierten, wohlschmeckenden Paste in einer Dosierung von 50mg/kg. Diese äußerst hohe Dosis ist genau richtig für die erfolgreiche Behandlung dieser für Neuweltkameliden durchaus tödlichen Parasitenerkrankung. Das zeigten die Wissenschaftlerinnen in ihrer aktuellen Studie.
Ein Arzneimittel über das Maul zu verabreichen, ist aus verschiedenen Gründen bei Lamas und Alpakas sinnvoll. Einerseits ist die Haut der Tiere so beschaffen, dass Medikamente nur schwer über sie aufgenommen werden. Andererseits sind viele der benötigten Wirkstoffe nicht in Form von Injektionen verabreichbar. „Unsere Entwicklung ist eine wichtige und gute Lösung für diese Tiere. Wir arbeiten nun an weiteren oral zu verabreichenden Medikamenten für unterschiedliche Erkrankungen bei Lamas und Alpakas“, erklärt die Pharmakologin Agnes Dadak.
Die Forscherinnen haben ihre Arbeit im Journal of Veterinary Parasitology veröffentlicht.
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