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Scanner erkennt Rheuma

Statt Kernspintomographie: Frühdiagnose der rheumatoiden Arthritis durch neues Verfahren
Scanner erkennt Rheuma

Ein an der PTB Berlin entwickeltes bildgebendes Verfahren erleichtert die Früherkennung und Therapiekontrolle rheumatischer Erkrankungen der Fingergelenke. Dabei kommt es mit viel weniger Kontrastmittel als die Kernspintomographie aus.

An rheumatoider Arthritis erkranken etwa genauso viele Menschen wie an Diabetes, Arteriosklerose und Krebsleiden zusammen. Zur Untersuchung werden bisher standardmässig die Röntgenbildgebung sowie Ultraschall und Kernspintomographie eingesetzt.

Neu ist der Einsatz der Nahinfrarot-Bildgebung (NIR-Bildgebung) mit dem unspezifischen Farbstoff Indocyanin Grün (ICG) als Fluoreszenzkontrastmittel. Da die Fluoreszenzsignale nahezu untergrundfrei mit hoher Empfindlichkeit nachgewiesen werden können, ist eine Reduktion der Kontrastmittelkonzentration um drei Größenordnungen gegenüber der Kernspintomographie möglich. Der geringe Kontrastmitteleinsatz und die schnellere Elimination des Farbstoffs aus dem Körper erlauben darüber hinaus eine regelmäßige Wiederholung der Untersuchungen, etwa bei der Therapiekontrolle.
Ein weiterer Vorteil von NIR-Bildgebungsverfahren ist, dass Patienten nicht wie bei Röntgenuntersuchung ionisierender Strahlung ausgesetzt werden müssen. Nicht zuletzt kann davon ausgegangen werden, dass sich die NIR-Bildgebung mit deutlich weniger Investitionsaufwand sowie geringeren Betriebskosten als die Röntgenbildgebung oder die Kernspintomographie realisieren lässt.
Das hier vorgestellte Verfahren ermöglicht die gleichzeitige Untersuchung der Verteilung des Kontrastmittels in beiden Händen des Patienten. Dieses Vorgehen erlaubt den Vergleich und die Evaluierung aller Gelenke der Hände ohne wiederholte Applikation des Kontrastmittels. Die Untersuchung dauert wenige Minuten und stellt keine Belastung für den Patienten dar. Das Licht, das verwendet wird, um den Farbstoff zum Leuchten anzuregen, ist nicht sichtbar und liegt im nah-infraroten Spektralbereich. Dieses Licht dringt wegen der geringeren Streuung und Absorption deutlich weiter in die Hände ein als sichtbares Licht. Der zeitliche Verlauf der Fluoreszenzintensität in den Gelenken kann mit Hilfe höchstempfindlicher Detektoren oder Kameras direkt visuell, aber auch quantitativ je nach Fragestellung anhand verschiedener Algorithmen analysiert werden.
Das Verfahren wurde bereits in einer klinischen Pilotstudie unter Verwendung eines von der PTB in der Charité betriebenen Laser-Bildgebungssystem, gemeinsam mit dem Institut für Radiologie der Charité-Mitte, Berlin, erprobt. Dabei wurde gezeigt, dass das Anflutverhalten des fluoreszierenden Kontrastmittels nach der Injektion und dessen Verteilung in den Fingergelenken Informationen liefern, die geeignet sind, um zwischen gesunden Probanden und Patienten mit rheumatoider Arthritis zu unterscheiden. Derzeit läuft gemeinsam mit der Berliner Mivenion GmbH, welche die Lizenzrechte von der PTB erworben und bereits erste Geräte gebaut hat, und den Helios Kliniken in Berlin-Buch und Bad Saarow eine prospektive Studie, die bisher sehr vielversprechende Ergebnisse liefert.
Weitere Informationen Zur PTB: http://ib.ptb.de/8/83/831/_index.html Zum Lizenznehmer Mivenion: www.mivenion.de
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