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Sanftes Licht hilft heilen

Lichtsystem: Ausgezeichnetes Design für die Intensivstation
Sanftes Licht hilft heilen

Ein intelligentes Lichtsystem von Trumpf Medizin Systeme sichert die medizinische Versorgung und schont gleichzeitig den Patienten. Den Effekt leistet ein Segel über dem Bett, das von oben beleuchtet wird. Bei der Umsetzung des Systems setzte das Unternehmen auf die Hilfe von Designer Fred Held.

Alarm im Stationszimmer einer Intensivstation. Arzt und Schwestern eilen zum Patienten, Unruhe entsteht, grelles Raumlicht flammt auf, die Hektik des Einzelfalls breitet sich in der ganzen Station aus – zu Lasten aller dort liegenden Kranken. „Eine Szene, die sich so oder ähnlich in zahllosen Krankenhäusern oft mehrmals in 24 Stunden abspielt“, weiß Fred Held. Der Hamburger Industriedesigner, der sich ausschließlich mit der Entwicklung von Medizintechnik befasst, hat sich in seinem Büro in enger Zusammenarbeit mit seinem Auftraggeber, der Trumpf Medizin Systeme GmbH, intensiv mit den Lichtproblemen einer Intensivstation befasst.

Das Ergebnis ist ein kompaktes Lichtsystem, das sowohl der medizinischen Arbeit als auch dem Schutz der Patienten vor Störungen dient. Auf diese Weise wirkt es unter anderem Stress mindernd und reduziert Angstgefühle. Effekte, die auf Intensivstationen von besonderer Bedeutung sind.
Das Lichtsystem AmbientLine besteht aus sechs unterschiedlichen Elementen. Auffällig ist vor allem ein großes, ovales Segel über dem Bett, das von oben beleuchtet werden kann. Es erfüllt gleich mehrere Funktionen: Es liefert dem Patienten ein sanftes, angenehmes Licht, das über eine automatische Steuerung den natürlichen Tag-Nacht-Zyklus simuliert und damit auf den oftmals fensterlosen Intensivstationen die innere Uhr des Patienten mit dem tatsächlichen Tagesablauf synchronisiert. Die Lichtfarbe lässt sich auch nach den Wünschen des Patienten regeln. Das Segel verstellt den Blick auf die über dem Bett angeordnete Technik und dient gleichzeitig als Projektionsfläche.
Zusätzlich entsteht durch die gleichmäßige Beleuchtung eine Art Lichtraum, der auch ohne Wände eine Privatshäre für den Patienten schafft. „Eine solche Installation ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn sie keine zusätzliche Belastung für das Krankenhaus bedeutet“, erklärt Held. Durch ein Reißverschlusssystem lässt sich das Segel leicht warten und reinigen.
Ein anderes Element der Lichtlösung von Trumpf ist das dimmbare Bodenlicht. Es dient der Orientierung für das Personal innerhalb der Station zur Nachtzeit und verbessert die Arbeitssicherheit.
Dem reibungslosen Ablauf dient dabei auch die Ausleuchtung des medizinischen Arbeitsplatzes im abgedunkelten Raum seitlich des Krankenbetts. Das LED-System aktiviert sich automatisch, sobald eine Schublade geöffnet wird. Ein manueller Ein- und Ausschalter wurde ergonomisch im Bediengriff angebracht.
„Hier haben sich viele kleine Ideen zu einer Gesamtkonzeption vereinigt, die nun eine optimale Beleuchtung am und um den Patienten auf der Intensivstation bietet“, kommentiert Designer Held solche Details. Ausschlaggebend für den Erfolg solch eines Projektes sei die enge Kooperation zwischen dem Produktmanagement, den Ingenieuren des Herstellers und dem Designbüro.
Dies trifft auch für eine weitere Aufgabe von AmbientLine zu: dem Bett- beziehungsweise dem Patientenlicht. Dieses Licht hat eine zentrale Funktion, weil es vor allem dazu da ist, bei der Intensivpflege das zu untersuchende Feld richtig auszuleuchten, ohne die anderen Patienten zu stören.
Eine mittlere Beleuchtungsstärke von rund 1000 Lux sichert die ausreichende Helligkeit, die Lichtführung garantiert einen eng umgrenzten beleuchteten Raum. Und weil die Einheit, die oberhalb des Bettkopfes angebracht ist, aus drei Lichtquellen besteht, kann sie separat den Kopf-, den Mittel- und den Fußbereich des Betts beleuchten.
Alle drei sind dimmbar. Gemeinsam geschaltet leuchten sie die gesamte Bettbreite homogen aus. Die Leuchten bestehen aus weißen LED-Elementen, die durch geringe Leistungsaufnahme und lange Lebensdauer auffallen.
Auf der Rückseite des Deckenstativs ist ein fünftes Lichtsystem angebracht. Es ist auf die Wand ausgerichtet und kann farblich gesteuert werden. Diese indirekte Raumbeleuchtung wirkt stressmindernd und reduziert Angstgefühle. Die sechste Leuchten-einheit ist gegen die Zimmerdecke gerichtet und auf den Stativarmen zu montieren. Sie liefert eine blendfreie Allgemeinbeleuchtung in den Varianten Weiß und RGB. In jedem Fall lässt sie sich dimmen. Die Farbversion ist darüber hinaus für den Einsatz in OP-Räumen besonders interessant. Denn sie führt zu einem verbesserten Bildschirmkontrast – ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei endoskopischen Eingriffen.
Das Büro Held + Team hat sich als Entwicklungspartner der Trumpf Medizin Systeme in das Projekt eingebracht und dem völlig neuen Gesamtsystem ein Gesicht gegeben, das nicht ganz unbeabsichtigt an Raumschiff Enterprise erinnert. Darüber hinaus wurden alle Fragen der Ergonomie bis hin zur Benutzerführung an den Touchscreens von den Designern entwickelt und definiert. „Wir konnten auch eine Reihe von Impulsen für die technische Entwicklung geben“, erinnert sich Fred Held. Mit anderen Worten: Formen, Farben, oft auch Funktionen, die Optimierung von Bedienungsabläufen und die Entwicklung einer formalen Gesamtästhetik sind in dem Hamburger Büro entstanden.
Drei internationale Designauszeichnungen hat AmbientLine mittlerweile erhalten, unter anderem im März den “red dot design award 2009“ des Design Zentrums Nordrhein Westfalen. Das Internationale Forum Design Hannover verlieh ebenfalls im März den „iF product design award 2009“ an die Licht-Lösung. Mit dem ältesten und renommiertesten Designpreis weltweit, dem Good Design Award, prämierte das amerikanische Architektur- und Designmuseum The Chicago Athenaeum das Produkt bereits im Dezember 2008.
Michael Schweer Journalist in Hamburg

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