Wissenschaftler der TU Dresden arbeiten an der technischen Reife einer Röntgenquelle, die nicht größer als eine Ein-Cent-Münze ist. Grundlage ist eine Eigenschaft so genannter pyroelektrischer Kristalle: Bei einer Temperaturänderung spannt sich zwischen zwei bestimmten Oberflächen eines solchen Kristalls ein kurzzeitig nach außen wirksames elektrisches Feld auf. Dieses kann im umgebenden Restgas befindliche, geladene Teilchen bis auf Megaelektronenvolt beschleunigen, beim Auftreffen auf eine dünne Metallfolie bringen diese dann Röntgenstrahlung hervor. Mittels des Peltier-Effektes ist es möglich, den Kristall auf kleinstem Raum zu heizen und zu kühlen. Darüber hinaus ist es gelungen, ein etwa centgroßes Stück eines pyroelektrischen Kristalls durch eine gezielte Oberflächenbehandlung auch bei konstanter Temperatur dauerhaft Röntgenstrahlung erzeugen zu lassen. Das „Röntgen-Labor auf dem Chip“ sei in greifbare Nähe gerückt, prognostiziert die Nachwuchsgruppe Nanostrukturphysik.
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