Ein fakultätsübergreifendes Team der Hochschule Offenburg hat einen zweibeinigen Roboter entwickelt, der schwitzt: „Sweaty“ ist weltweit der erste Roboter, der seine Motoren durch Verdunstung kühlt.
Der Roboter ist humanoid, also menschenähnlich. Er steht auf zwei Beinen, seine Knochen sind stabil und trotzdem federleicht: Als Grundlage dient ein Skelettmodell, das dem menschlichen Körper stark ähnelt. Das Skelett ist aus einem leistungsstarken 3D-Drucker, einer Metall-Lasersinter-Maschine, entstanden. „Der 3D-Druck liefert uns die Bauteile in der Komplexität und Festigkeit, die wir brauchen“, erklärt Teamleiter Prof. Ulrich Hochberg. Über seinen größten Sensor, der im Bauch eingebaut ist, bekommt „Sweaty“ sein „Bauchgefühl“. Auch eine Gesichtserkennung erhält der Roboter.
Eins aber macht ihn nicht nur menschenähnlich, sondern ganz besonders. „Sweaty ist weltweit der erste Roboter, der seine Motoren durch Verdunstung kühlt: Er schwitzt“, berichtet Ulrich Hochberg nicht ohne Stolz. Und auch sonst unterscheidet er sich deutlich von seinen Kontrahenten, die beim „RoboCup“, der Weltmeisterschaft für fußballspielende Roboter im brasilianischen João Pessoa, gegen ihn antreten: Die Motoren sitzen nicht, wie sonst bei Robotern üblich, in den Gelenken, sondern bewegen – ähnlich wie beim Menschen – über „Verlängerungen“ die Beine. „Dadurch lassen sich die Kräfte der Motoren optimal dosieren, ohne dass das Gewicht des ganzen Roboters auf den Motoren und ihren Getrieben lastet“, so Hochberg.
Der Roboter ist der einzige Europäer und tritt in der Königsklasse der zweibeinigen Roboter an, in der „Adult Size“. In dieser Klasse kicken Roboter, die zwischen 1,30 und 1,80 Meter groß sind. „Sweaty“ misst ein bisschen mehr als 1,40 Meter und bringt 10,1 kg auf die Waage – im Vergleich zu seinem Kontrahenten aus den USA – dieser wiegt knapp 50 kg – ein echtes Leichtgewicht.
Weitere Informationen: sweaty.hs-offenburg.de
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