Drei Achsen mit Linearmotoren tragen zur Genauigkeit der spitzenlosen Rundschleifmaschine Eco-Line bei. So lassen sich auch präzise Formkerne für die Spritzenherstellung produktiv und in hoher Qualität fertigen.
Formkerne für die Kunststoff- und Keramikindustrie, wie sie zum Beispiel für die Produktion von Einwegspritzen oder Zündkerzen benötigt werden, sind typisch für das Produktspektrum der Öhringer Alfred Konrad Veith KG. Das Unternehmen hat sich vom Hersteller klassischer Normalien zum Produzenten hochpräziser Sonderteile gewandelt. Teile für die Automobil- und Medizinindustrie sind heute besonders gefragt, stellen aber auch enorm hohe Anforderungen an die Präzision: Durchmesser von wenigen Zehntelmillimeter im µ-Toleranzbereich sind keine Seltenheit. Auch die Längenabstandsmaße liegen im Bereich von einem Hundertstel Millimeter, was das Fertigen in mehreren Arbeitsstufen auf verschiedenen Maschinen fast unmöglich macht.
„Um diese Toleranzen einzuhalten, mussten wir in den letzten Jahren viel Gehirnschmalz und Geld investieren“, resümiert Jürgen Pfledderer, geschäftsführender Teilhaber bei Alfred Konrad Veith. Für die Öhringer galt es, geeignete Produktionsmaschinen anzuschaffen – und entsprechende Messtechnik, um die Präzision nachweisen zu können.
Hohe Anforderungen stellte beispielsweise ein Stempel, der zum Rückwärtsfließpressen von Monozellen eingesetzt wird. Der Schaft muss eine Toleranz von 7 µm einhalten und eine Konizität von wenigen Hundertstel Millimetern aufweisen. Der Radius am vorderen Ende ist auf ± 5/100 mm toleriert, und vom Kopfteil wird eine Winkligkeit von 5 µm erwartet. Solche Stempel produziert Veith bereits seit rund fünf Jahren. „Konventionell haben wir dazu fünf Arbeitsgänge – mit mehrfachem Schleifen und Hartdrehen – benötigt“, erläutert Pfledderer. Seit einem Jahr aber schleifen die Öhringer diese Stempel auf einer Maschine von Tschudin aus dem schweizerischen Grenchen. „Mit der spitzenlosen Rundschleifmaschine Eco-Line können wir die Stempel in einem Arbeitsgang fertig bearbeiten“, sagt Pfledderer. „Das hat uns, was Qualität und Produktivität anbelangt, enorm nach vorne gebracht.“
Die Schleifmaschine ist dreiachsig aufgebaut und verfügt über Linearantriebe in allen Achsen. Während je eine Achse die Schleif- und die Regelscheibe bewegt, verfährt auf der dritten Achse der Auflagebock für das Werkstück, der gleichzeitig auch die Abrichtwerkzeuge trägt. Damit lassen sich beliebige Formen in Schleif- und Regelscheibe abrichten. Die bewegliche Werkstückauflage bietet zusätzlich die Möglichkeit, mehrere Teile pro Schleifzyklus zu fertigen.
Die Maschine lässt sich zum Durchgangs- und zum Einstechschleifen ausrüsten. Je nach Maschinenausführung können Teile von 0,7 mm bis 150 mm Durchmesser geschliffen werden. Eine Maschine, auf der zunächst nur die beschriebenen Rückwärtsfließpressstempel geschliffen werden sollten, wurde im Tschudin-Werk auf diese Produkte abgestimmt und bekam unter anderem eine eigens entwickelte Schleifscheibe, deren Zerspanleistung hinsichtlich Zeit und Konturhaltigkeit genau passte. op
Weitere Informationen Maschinenhersteller: www.tschudin.info Anwender www.veith-kg.de
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