In der Kardiologie sind zunehmend komplexere Eingriffe erforderlich. Moderne Röntgengeräte mit Laufrollen aus Lauramid verbessern im Vorfeld die Diagnose. Der Hochleistungswerkstoff sorgt dabei für hohe Rundlaufeigenschaften.
Um in der Kardiologie bestmögliche klinische Resultate für den Patienten erzielen zu können, müssen die Prozeduren schnell, effizient und vor allem sicher sein. Um dies zu erreichen, benötigen Kardiologen bei Röntgenaufnahmen neben einer möglichst geringen Strahlendosis und zuverlässigen, benutzerfreundlichen Geräten auch eine gute Bildqualität. Für diese Anforderungen müssen alle Komponenten der Röntgensysteme perfekt zusammenspielen und aufeinander abgestimmt sein.
Kleine, aber wichtige Komponenten dieses Systems sind die Rollen, welche die Röntgenkameras auf den C-Armen der Xper-Serie von Philips bewegen. Mit den richtigen Rollen kann die Laufruhe und damit die Aufnahmequalität der Kameras, die auf C- Armen montiert sind, entscheidend verbessert werden.
„Zunächst hatten wir Stahlrollen im Einsatz“, so Pieter van der Heijden, Mechanical Designer bei Philips Healthcare, „waren aber mit der Performance unter anderem aufgrund von schwarzen Abfärbungen, Staubentwicklung und Lärm überhaupt nicht zufrieden“. Nach ebenfalls enttäuschenden Tests mit einfachen Kunststoffen wie Ertalyte, PET und PA6 wurde von den Philips-Ingenieuren der Hightech-Werkstoff Lauramid entdeckt.
Die Anforderungen der Entwickler bei dem Medizingerätehersteller waren neben guten Trockenlauf- und Verschleißeigenschaften eine extrem hohe Rundlaufgenauigkeit von 0,015 mm – das ist fast dreimal so genau wie sie Rollen in sonstigen anspruchsvollen Applikationen benötigen. Die Rundlaufgenauigkeit ist ein entscheidender Faktor beim Röntgen, wenn es um Geschwindigkeit und laufruhige, scharfe Bilder über eine große Scanbreite geht. Eine eigene Berechnungssoftware des Kunststoffexperten Handtmann Elteka GmbH & Co. KG aus Biberach stellte die für den speziellen Einsatzzweck optimierte Rollenauslegung hinsichtlich Bandagendicke, Balligkeit, Kontaktgeometrie und Temperaturverhältnissen sicher. Bei der Rollenherstellung wird das Ausgangsmaterial Lauramid in einem drucklosen Verfahren zunächst um einen Edelstahlkern gegossen, mit dem es im Zuge eines aufwendigen Temperverfahrens eine lückenlose Verbindung eingeht. Im nächsten Schritt wird das so entstandene Halbzeug an Spezialmaschinen zu Rollen der benötigten Größe und Balligkeit weiterbearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit lenkten die Spezialisten beim Philips-Projekt auf Auswahl und Einpressmethode der Spezialkugellager. „Etwas zu viel Druck der Spannvorrichtung, und die Rolle wäre nicht mehr zu gebrauchen“, so Eberhard Wiek, Produktionsleiter bei Handtmann Elteka. Als Vorteil erwiesen sich während des Herstellungsprozesses die jahrzehntelange Erfahrung und die abgestimmte Einpressvorrichtung für die Präzisionskugellager.
Umfangreiche Dauertests an einer Probe- installation haben die Eigenschaften des Werkstoffs bestätigt. Die Rollen aus Lauramid sind leicht und ermöglichen eine noch schnellere Bewegung der C-Arme.
Dr. Martina Klug Fachjournalistin in Friedberg
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