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Plattform für starke Verbindungen

Hybridica: Medizintechnik als wichtige Zielgruppe für Verbundtechnik
Plattform für starke Verbindungen

Die Medizintechnik gehört als eine der Kernzielgruppen der neuen Fachmesse Hybridica zu den Hauptprofiteuren der Metall/Kunststoff-Verbundtechnik. Knapp zwei Dutzend Aussteller der Branche stellen in München ihre medizintechnischen Lösungen vor.

Hybride Bauteile auf der Basis von Metall-Kunststoff-Verbindungen sind inzwischen ein wesentlicher Bestandteil von vielen medizintechnischen Geräten. Die Herstellung entsprechender Komponenten, beispielsweise für Dialyseanwendungen oder Infusionspumpen, stellt die Medizintechnikanbieter dabei vor große Herausforderungen. Die Kleinstkomponenten müssen hohen Anforderungen an Präzision, Zuverlässigkeit und Sterilität entsprechen. Auf der Hybridica, die vom 11. bis 14. November parallel zur Leitmesse Electronica erstmals stattfindet, erhalten die Medizintechnikhersteller, Zulieferer und sonstigen Besucher einen Überblick über innovative Metall/Kunststoff-Verbundtechniken einschließlich deren Wertschöpfungskette und erweiterten Anwendungsgebieten.

Die Vorteile von Metall-Komponenten, wie Leitfähigkeit, Steifigkeit und Festigkeit, werden mit den Vorzügen von Kunststoffen, wie geringem Gewicht, flexibler Formbarkeit und Korrosionsbeständigkeit, zusammengeführt. Über hybride Fertigungsverfahren erhalten medizintechnische Komponenten zusätzlich bioverträgliche und antibakterielle Eigenschaften bei einer hohen Anwenderfreundlichkeit. Anspruchsvolle Hybridtechnologie findet sich heute etwa in Komponenten für die Dialysetechnik, in Infusionspumpen, in Geräten zur nadellosen Injektion von pulverförmigen Medikamenten oder in Filterkomponenten für die Beatmungstechnik.
Die Perfusoren und die Infusomaten der B. Braun Melsungen AG beispielsweise stellen den Stand der Entwicklung in der apparativen Infusionstechnik dar. Während der Perfusor eine genau dosierte Medikamentierung über in das Gerät eingelegte Spritzen ermöglicht, gibt der Infusomat das aus den Flaschen zugeführte Präparat per Schlauch bedarfsgerecht zum Patienten weiter. Beide Geräte erlauben dem Arzt eine präzise Dosierung, bei der eine Fehlfunktion durch spezielle mechanische wie auch elektronische Komponenten ausgeschlossen ist.
Wichtige Bauteile, mit jeweils einer Vielzahl von Funktionen, werden von der TB & C Outsert Center GmbH, Herborn-Burg, nach der Outsert-Technik gefertigt. Dabei werden die bereits in die entsprechende Geometrie gebrachten zwei- beziehungsweise drei-dimensionalen (Metall-) Platinen in das Spritzgießwerkzeug eingelegt und dann in einem Spritzvorgang alle Kunststoff-Komponenten aufgespritzt. Der Einsatz der Verbundtechnik reduziert bei B. Braun die aufwendige Teilanfertigung von Einzelkomponenten sowie den Montageaufwand erheblich. Weitere Kostenvorteile verbucht das Unternehmen durch eine verringerte Anzahl an Bauteilen sowie die eingesparte Nachbearbeitung.
Die Söhnergroup, Schwaigern, präsentiert mit LïSA ein hämostatisches Ventil mit integriertem Bedienhebel, welches bei interventionellen Eingriffen mit dem Ziel einer Gefäßerweiterung zur Anwendung kommen kann. Entwickelt wurde LïSA auf Basis eines Patentes für ein handling-optimiertes Ventil, welches bei einer PTCA (Perkutane Transluminale Coronar Angioplastie) eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um einen interventionellen Eingriff, wodurch mittels Kathetertechnologie Gefäßuntersuchungen durchgeführt und Stents implantiert werden können.
Der österreichische Hersteller von Gehäusen und Deckeln für die orthopädische Medizintechnik, die Pollmann International GmbH in Karlstein, stellt auf der Hybridica mehrere Metall/Kunststoff-Komponenten vor. Darunter ein Gehäuse, das Muskelströme am Arm misst und an die Armprothese weiterleitet. Im Gehäuse werden drei Titaneinlegeteile (einseitig vergoldet) umspritzt. Durch einen 2K-Deckel weist dieses Gehäuse absolute Wasserdichtheit auf.
Hybride Bauteile, die vorwiegend im so genannten Im-Ohr-Hörgeräte-Bereich engesetzt werden, produziert der Kunststoffexperte Reiter HG Geiger GmbH, Hiltpoltstein. Ein spezielles Fertigungsverfahren führt die technischen und optischen Anforderungen in einem biokompatiblen Kunststoffgehäuse als Träger zusammen. Auch das winzige Batteriegehäuse mit den Kontaktfedern in dem Hörgerät wird in Hybridtechnologie gefertigt.
Ellen Richter-Maierhofer Projektreferentin Hybridica, Messe München

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• Fachmesse
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• Verbundtechnik • Metalle • Spritzgießwerkzeuge
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