Ein spezielles Armkraftsystem soll für bessere Dynamik und ungewöhnlichen Fahrkomfort bei Rollstühlen sorgen.
Erfinderclub-Mitglied Heinz Ketteler aus Bocholt ist 65 Jahre alt, selbst nicht auf einen Rollstuhl angewiesen, hat sich aber gewundert, wie wenig effektiv die Fortbewegung in herkömmlichen Rollstühlen war: Sie werden – oft mühsam – durch das Schieben von Griffreifen, die seitlich an den Rollstuhl-Rädern befestigt sind, mit den Händen angetrieben. Ketteler war überzeugt, dass es eine effizientere und elegantere Methode für die Mobilität im Sitzen geben müsse. Er konstruierte sein Armkraftmobil, das mit Hilfe kleinerer, seitlich angebrachter und mit Handgriffen versehener Radscheiben in Fahrt gebracht wird. Die Radscheiben sind durch eine Kette mit den Rollstuhlrädern verbunden. Die Handgriffe an den Radscheiben lassen sich wie bei den Pedalen eines normalen Fahrrades um 180° zueinander versetzt bewegen. Dadurch erhält das Armkraftmobil – bei gleichem Energieaufwand – mehr Schwung, was für Rollstuhlfahrer an Steigungen und Hindernissen wie Schwellen oder Kanten von Vorteil ist. Das gesamte Antriebsystem ist verstellbar und erlaubt eine bequeme, körpergerechte Handhabung.
Ohne größere Anstrengung soll das Gefährt eine Geschwindigkeit von 12 km/h erreichen. Da man die Radscheiben nicht nur nach vorn, sondern unabhängig voneinander vor und zurück drehen kann, gewinnt der Rolli an Wendigkeit: Sogar Pirouetten seien möglich. Für den Transport lässt sich das Mobil zusammenfalten. Nun sucht der Erfinder geeignete Kooperationspartner für die Serienproduktion.
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