Flimmernder Bildschirm, klickernde Tastatur, im Dunkeln funkelt die Inspiration: Eine Idee vom Abenteuerspielplatz nimmt in der Datenbank eines Spielzeugherstellers gerade Gestalt an, denn Papa macht beim Ideenwettbewerb mit, feilt an seinem Vorschlag und bewertet andere – ist Mitglied einer Community, in der viele Väter wie er aktiv sind. Und wenn aus seiner Vision ein Produkt wird, bleibt sein Name damit verbunden. Soziale Bestätigung nennt man das, und unter anderem ihretwegen stellen Menschen ihr Wissen und ihre Kreativität über das Web 2.0 in den Dienst irgendeines Unternehmens. Unentgeltlich. Wie sich dieses – Crowdsourcing genannte – Phänomen professionell nutzen lässt, steht im Titelthema ab Seite 26. Und was genau Menschen dazu bringt, ihre Zeit dafür zu opfern, beschreibt Soziologe Prof. Voß in unserem Online-Magazin unter www.medizin-und-technik.de/onlineweiterlesen.
Mitarbeit in der Community ist aber nicht die einzige Betätigung, der sich Väter und auch andere Leute, die eigentlich voll im Beruf stehen, nach getaner Arbeit widmen. Wer vorankommen will, es vom Trainee zum Vice President bringen möchte, vertieft seine Branchenkenntnisse durch einen draufgesattelten MBA-Studiengang. Wissen, wie die Gesundheitssysteme in Südamerika funktionieren, auf was man sich in der Medtech-Branche vielleicht einstellen muss: Das ist ein Ziel der Anstrengungen im Bereich Aus- und Weiterbildung (mehr ab Seite 12).
Und in dreißig Jahren? Dann haben nicht nur die Papas dieser Generation ihren Lebensabend erreicht und werden als Senioren auf technische Hilfe in den eigenen vier Wänden angewiesen sein. Sensoren spielen dabei eine große Rolle, wie das Special ab Seite 47 zeigt. Patientenbett mit integrierter Waage, Pulsmessung in der Sessellehne – und wetten, dass bis dahin auch das Web 2.0 zum dienstbaren Geist gereift ist?
Dr. Birgit Oppermann
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