Versorgungs- und Beschaffungsprozesse im Gesundheitsmarkt können nur durch vernetzte Standards optimiert werden: So lautete der Tenor auf der 15. eHealth-Konferenz von MedInform in Düsseldorf. Die Experten erkennen hier noch einen großen Optimierungsbedarf.
Es gibt Fortschritte beim Etablieren einheitlicher Standards für die elektronische Kommunikation im Gesundheitsmarkt: Diese müssten aber konsequenter angewendet und miteinander vernetzt werden, um die Patientensicherheit und die Beschaffungsprozesse zu verbessern, forderten Experten auf der 15. eHealth-Konferenz von MedInform in Düsseldorf. Lösungsansätze sieht Prof. Dr. med. Sylvia Thun von der Hochschule Niederrhein in der Vernetzung bestehender Standards. „Wir müssen sektorenübergreifende Prozesse etablieren, Wissensplattformen und Experten fördern sowie Entscheidungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen und die Kunden geben“, betonte Thun. Berater Alfons Rathmer stellte das Projekt über „Standards zur Unterstützung von eCommerce im Gesundheitswesen“ (Standard eCG) vor, das diese Vernetzung zum Ziel hat. Den Austausch von Daten zwischen dem stationären und dem ambulanten Sektor befördert auch die Elektronische Fallakte (EFA), die Volker Lowitsch vom Uniklinikum Aachen erläuterte. Fallbeispiele von Krankenhäusern wie der Uniklinik Dresden und Unternehmen wie B. Braun Melsungen und Becton Dickinson unterstrichen die Bedeutung sauberer Stamm- und Produktdaten und der konsequenten Verwendung der Standards wie GS1 und eCl@ss. Ein Blick über die Landesgrenze hinaus zeigte, dass Österreich bei der Etablierung einer elektronischen Gesundheitsakte vorankommt. Basis ist eine seit mehreren Jahren bestehende und weitgehend ausgereifte technische Infrastruktur durch das eCard-System der österreichischen Sozialversicherung. Nino Mangiapane vom Bundesgesundheitsministerium plädierte dafür, die technologische Betonung der eHealth-Anwendungen zu überwinden und diese anwender- und bedarfsgerecht auszurichten.
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