In der IT-Branche leiden über 40 % der Angestellten und die Hälfte der Freelancer an Erschöpfung und Regenerationsunfähigkeit, den typischen Burnout-Symptomen. Die TU Dortmund erarbeite nun im Projekt ‚Pragdis‘ Präventionsstrategien für Freelancer und diskontinuierlich Beschäftigte, die durch das Raster des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu fallen drohen.
Auch wenn sie in den Krankenkassen-Statistiken kaum auftauchen: Viele IT-ler leiden unter deutlichen gesundheitlichen Problemen wie Muskel-/Skelettproblemen und psychischen Beschwerden. Nur scheinen sie weiter zu arbeiten, auch wenn es ihnen nicht gut geht. Das ergab eine Studie der Technischen Universität Dortmund in Kooperation mit verschiedenen Freelancer-Börsen.
So klagten 65 % der Alleinselbständigen und über 40 % der Angestellten über vermutlich arbeitsbedingte Muskel-/Skelettbeschwerden in den vergangenen 12 Monaten, 52 %, respektive über 40 % über vermutlich arbeitsbedingte psychische Problemen. Die Belastungen ihres Berufs sind so umfangreich, dass nur 30 % der Freelancerinnen und Freelancer sowie etwa 40 % der abhängig Beschäftigten davon ausgehen, die Belastungen bis zum Rentenalter von 65 Jahren aushalten zu können. Beim DGB-Index ‚Gute Arbeit‘ wären sie damit vergleichbar mit denjenigen, deren Arbeit als ‚schlechte Arbeit‘ eingestuft wurde.
Auswege aufzeigen soll das Projekt ‚Pragdis – Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz in diskontinuierlichen Erwerbsverläufen‘, in dem Präventionsstrategien für schwer erreichbare Zielgruppen (Freelancer, Intelligent Mobile Worker und diskontinuierlich Beschäftigte) erarbeitet werden. Im Verbund der Technischen Universität Dortmund mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Team Gesundheit GmbH werden Ansatzpunkte innovativer Prävention auf den Ebenen Individuum, Unternehmen und Netzwerke erarbeitet.
Kontakt:
Dr. Dagmar Siebecke
Burnon-Zentrum Düsseldorf
Weitere Informationen www.pragdis.de
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