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Nie mehr Schlüssel suchen

„Find My Stuff“: Eine Art Suchmaschine findet verlorene Gegenstände
Nie mehr Schlüssel suchen

Nie mehr Schlüssel suchen
Schlaue Hilfe beim Suchen: der„stuff-tag“ im Größenvergleich zu einer 1-Euro-Münze (Bild: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Medieninformatiker der Universität Ulm haben eine „Suchmaschine“ entwickelt, die in geschlossenen Räumen und sogar in Möbeln nach Gegenständen suchen kann.

Die Zeit drängt, man will aus dem Haus. Doch von Autoschlüssel und Geldbeutel keine Spur. Durchschnittlich verlegt ein Normalbürger laut Angaben eines britischen Versicherungskonzerns bis zu neun Gegenstände pro Woche, ganz oben auf der Liste Handy, Schlüssel und Sonnenbrillen.

Das muss endlich ein Ende haben, dachten sich drei Master-Studenten der Universität Ulm vor einem Jahr. Die angehenden Medieninformatiker haben nun gemeinsam mit ihren drei Betreuern eine Suchmaschine entwickelt, mit der Gegenstände in geschlossenen Räumen und dabei sogar in einzelnen Möbelstücken aufgespürt werden können: „Find My Stuff“ (FiMS). Über eine web-basierte Eingabemaske wird die Suchanfrage gestellt: Wo ist der Schlüssel? „Der Computer antwortet dann mit Sätzen wie `In der zweiten Schublade der Kommode´ oder `Zwischen Tisch und Sofa´“, illustriert Steffen Musiol, der den Webauftritt des Teams programmiert hat.
Zuvor muss das gesuchte Objekt allerdings mit einem speziellen Anhänger beziehungsweise Aufkleber versehen werden, einem briefmarkengroßen Chip, der mit zwei verschiedenen Funkmodulen ausgestattet ist, einem sogenannten ZigBee-Sender und einem RFID-Transponder. „Beide Systeme arbeiten mit unterschiedlichen Reichweiten und werden so kombiniert, dass nicht nur in Räumen, sondern auch in bestimmten Möbelstücken gesucht werden kann“, erläutert Jens Nickels, Masterstudent im vierten Fachsemester.
Im Mittelpunkt ihrer Entwicklung stehen sogenannte „Smart Furniture“: in diesem Fall eine mit Funktechnik aufgerüstete Kommode. Kommilitone Pascal Knierim öffnet die unterste Schublade. „Hier sieht man an den Innenseiten die Zigarettenschachtel großen Antennen und daneben die kleineren ZigBee-Module“, demonstriert der Ulmer Medieninformatik-Student. Die Funkeinrichtung im schlauen Möbelstück steht schließlich über einen gewöhnlichen WiFi-Router mit dem Server in Verbindung.
Und wie funktioniert das Ganze? Im Gegensatz zu Positionierungsmethoden, die absolute Koordinaten berechnen, arbeitet „`FiMS´ nach dem Prinzip der relativen Positionierung mit Hilfe von Signalstärkemessungen. Abschirmungs- und Reflexionseffekte machen uns daher weniger zu schaffen“, erklärt Doktorand Bastian Könings die Idee.
Die Suchanfrage wird über ein webbasiertes Interface gestellt, also mit einer speziell dafür programmierten Internetseite, und an den Server übermittelt. Mit Hilfe des WiFi-Routers schickt der Server dann eine Suchanfrage an die „schlauen“ Möbel und lässt über das energiearme RFID-Funksignal überprüfen, ob der gesuchte Gegenstand innerhalb dieser Möbel verborgen ist.
Bleibt die Suche erfolglos, kontaktiert der Server den gesuchten Gegenstand selbst mit der programmierten Aufforderung, sich über ein ZigBee mit größerer Reichweite bei den nächsten in den Möbeln eingebauten Antennen bemerkbar zu machen. Der Computer vermeldet dann: „Der Geldbeutel liegt zwischen Bett und Schrank!
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