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Muh ist nicht gleich Muh

Bioakustisches Gerätesystem: Ein Sensor, der am Muhen der Kühe die Brunst erkennt
Muh ist nicht gleich Muh

Moderne Tierforschung verknüpft mit heimischer Hochtechnologie: Ein neu entwickeltes bioakustische Gerätesystem für Milchkühe soll sicher deren Brunst erkennen. Das Verfahren soll schon bald in Ställen und auf Weiden genutzt werden.

Der Bauer kennt seine Kühe und weiß aus Erfahrung, wann er seine Tiere künstlich besamen muss, denn der veränderte Hormonhaushalt während des Zyklus beeinflusst das Verhalten des Tieres. Den geeigneten Zeitpunkt zu erkennen, ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in der Milchproduktion, denn Fehlversuche mit teurem Bullensperma kosten viel Zeit und Geld – und der Sexualzyklus der Kuh dauert in der Regel 21 Tage, die optimale Besamungszeit aber nur 18 Stunden. Das konventionelle Verfahren der Brunstbeobachtung durch den Menschen ist immer noch das erfolgreichste Verfahren, wobei die Erfolgsquote oft unbefriedigend ist.

Bei größeren Herden ist das jedoch nicht immer möglich. Das Dummerstorfer Forschungsinstitut aus Mecklenburg-Vorpommern setzte daher zusammen mit dem Neubrandenburger Unternehmen Automation & Software Günther Tausch GmbH und der Universität Rostock mit ihrem Institut für Allgemeine Elektrotechnik auf das „Vokalisationsverhalten“ der Tiere, wie zum Beispiel das Muhen. „Die Natur hat im Laufe der Evolution auch bei Tieren Formen der Kommunikation entwickelt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Tiere über die Lautäußerungen vielfältige Informationen über ihr Befinden und ihren Zustand liefern“, erklärte Dr. Peter-Christian Schön, Projektleiter und Verhaltensphysiologe am Dummerstorfer Forschungsinstitut. Ziel des Gesamtprojektes war die Entwicklung eines neuen Gerätesystems, das die Vokalisation und Aktivität der Tiere individuenbezogen erfasst und auswertet. Hierzu soll ein Halsband mit integrierter Sensorik und einer drahtlosen Datenübertragung für die Milchwirtschaft etabliert werden, das die Brunsterkennungsrate deutlich und nachweisbar erhöht.
Das von den Wissenschaftlern und Ingenieuren entwickelte Verfahren wurde zum Patent angemeldet und befindet sich bereits in der Testphase. Das Wirtschaftsministerium fördert das Verbundforschungsvorhaben mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 533 000 Euro. Insgesamt beläuft sich das Projektvolumen mit einer Laufzeit von zwei Jahren auf rund 698 000 Euro.
Weitere Informationen: www.fbn-dummerstorf.de
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