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„Mit diesen Lasern kann man alles bearbeiten“

Pikosekundenlaser der TruMicro Serie 5000 von Trumpf industriell höchst tauglich
„Mit diesen Lasern kann man alles bearbeiten“

Mit der TruMicro Serie 5000 präsentiert Trumpf Ultrakurzpulslaser im Bereich der Pikosekundenlaser. Über Vorteile, Einsatzbereiche und mögliche Weiterentwicklungen berichtet Dr. Oliver Heckl, Produktmanager Mikromaterialbearbeitung bei der Trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH in Ditzingen.

Herr Dr. Heckl, die TruMicro Serie 5000 beinhaltet Ultrakurzpulslaser der Kategorie Pikosekundenlaser. Was zeichnet diese Laser aus?

Speziell diese Laser mit rund fünf Pikosekunden kommen auf Spitzenleistungen von 40 Megawatt. Was diese Laser auszeichnet ist, dass es industriell höchst taugliche Pikosekundenlaser sind. Es sind sicher nicht die Laser mit den kürzesten Impulsen, die man weltweit findet, aber es sind sicher – so würde ich sagen – die industrietauglichsten Pikosekundenlaser überhaupt. Wir ermöglichen damit eine industrielle kalte Bearbeitung bei höchster Reproduzierbarkeit durch die Stabilität der Laser.
Bisher war die Bearbeitung von Faserverbundwerkstoffen für den Laser wegen der Einbringung von Wärme noch problembehaftet. Was erwarten Sie jetzt vom Einsatz der Ultrakurzpulslaser in diesem Anwendungsgebiet?
Das ist sicher ein sehr interessanter Bereich für uns, nicht zuletzt wegen des vorteilhaften Einsatzes von UV-Lasern. Die TruMicro 5000 Serie ist ja schon als UV-Variante auf dem Markt. Daher ist das ein spannendes Einsatzfeld für uns.
Welche Eigenschaften dieser Pikosekundenlaser machen deren Einsatz speziell in der Mikrobearbeitung so attraktiv?
In der Mikrobearbeitung ist beim Laser ein entscheidender Punkt, dass man bei hohen Spitzenleistungen zu einer kalten Bearbeitung kommt, wenn man die Parameter richtig wählt. Dadurch entfällt die sogenannte Wärmeeinflusszone um die Schneidkante herum oder um das Loch, das man bohrt oder was man auch immer tut. Und damit entfällt auch die Nachbearbeitung.
Werden jetzt in der Mikrobearbeitung Bearbeitungen möglich, die bis dahin nicht möglich waren?
Ganz bestimmt ja.
Welche Bearbeitungsverfahren kommen bei diesen Lasern vordergründig zum Einsatz?
Da sind Schichtabtragsprozesse, zum Beispiel für die Photovoltaik, oder das Schneiden und Bohren. Da bearbeiten wir zum Beispiel Dünnglas, gehärtetes Glas, auch unter der Bezeichnung Gorillaglas bekannt, das sind auch oft Displaygläser für mobile Handheld-Device-Anwendungen. Man kann Keramiken schneiden, wenn man hohe Präzision benötigt und man kann Mikrostrukturieren.
Sehen Sie jetzt beim Einsatz von Ultrakurzpulslasern noch irgendwelche Begrenzungen in der Bearbeitung von Werkstoffen?
Eigentlich kann man mit diesen Lasern alles bearbeiten. Allerdings muss man abwägen, ob man für die sehr hohe Qualität, die mit geringer Bearbeitungsgeschwindigkeit erzielt wird, weniger Durchsatz in Kauf nehmen will. Insofern sind die Begrenzungen eigentlich wirtschaftlicher Natur. Manchmal gibt es da noch ein klassisches Verfahren, das dann deutlich wirtschaftlicher arbeitet. Auch wenn der Ausschuss dort höher ist.
Wenn kein anderes Verfahren zur Verfügung steht, muss man das aber in Kauf nehmen?
Genau. Das sind aus Sicht der TruMicros die idealen Anwendungen. Häufig kommen Kunden mit einem Versuchsteil zu uns ins Applikationscenter. Dann prüfen wir, wie gut sich das mit dem Laser bearbeiten lässt. Anhand der Ergebnisse lässt sich dann eine Wirtschaftlichkeitsabschätzung durchführen. Es liegt dann am Kunden, zu prüfen, was für ihn am besten ist.
Die TruMicro 5000 Serie beschränkt sich zunächst ja nur auf den Pikosekundenlaser. Wann kommt bei Trumpf der Femtosekundenlaser?
Prinzipiell ist das Femtosekundenlaser-Konzept über das Scheibenlaser-Konzept abbildbar. Dazu gibt es auch viele Veröffentlichungen, in denen Pulsdauern bis 100 fs mit dem Scheibenlaser erzielt wurden. Sicher gibt es auch Anwendungen bei hochempfindlichen Materialien, bei denen der Femtosekundenlaser Vorteile hat. Im Moment sehen wir aber noch nicht so das Bedürfnis am Markt und halten uns da noch zurück. Wenn wir das erkennen, werden wir auch Femtosekundenlaser anbieten.
Dr. Rolf Langbein Fachjournalist in Rottenburg
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