Automatisieren und Miniaturisieren sind längst nicht mehr nur in der Elektronik ein Thema. Dass sie auch bei mechanischen Antriebskomponenten voranschreiten und zu bemerkenswerten Ergebnissen führen, verdeutlichen spezialisierte Hersteller, die zum Beispiel mit Mini-Kugelgewindetrieben eine Marktnische erfolgreich besetzen.
Die Fähigkeiten größerer Funktionsteile ohne Einschränkungen auf ihre verkleinerten „Freunde“ zu übertragen, ist das Ziel der Eichenberger Gewinde AG in Burg. Das Unternehmen ist Spezialist im Rollen– also Kaltverformen – von Gewinden und der Fertigung von Gewindetrieben (Spindel und Mutter).
Die Kaltverformung ermögliche eine erhebliche Festigungssteigerung des Materials, sehr gute Rauheitswerte auf den Gewindeflanken und im Grundradius sowie eine deutlich verminderte Kerbempfindlichkeit. Die Längsfaser des Grundmaterials wird lediglich verformt, es entsteht also kein unterbrochener Faserlauf wie bei spanabhebenden bearbeiteten Gewinden. Weiter zeichnen sich die gerollten Gewinde durch hohe Maßgenauigkeit aus. Zudem sei eine rationelle und schnelle Fertigung möglich. Dies wirke sich nach Unternehmensangaben insbesondere bei großen Stückzahlen positiv auf den Preis aus. Der filigrane Kugelgewindetrieb Carry 4×1 ist klein, robust und zuverlässig. Mit diesen Eigenschaften rückt mehr und mehr das Kundensegment der Medizintechnik ins Blickfeld. Denn je kleiner die Spindeln, desto eher passen sie in die Miniaturgeräte. Eine spezielle Anwendung eines Kugelgewindetriebs findet sich beispielsweise im Bereich der Entnahme von Geweben für die anschließende Laboruntersuchung.
Eichenberger kann Kleinst-Kugelgewindetriebe von der Einzelkomponente bis hin zur Serienfertigung von mehreren 10 000 Stück fertigen. Die Herausforderung sieht das Unternehmen darin, den Kunden in „seiner“ Innovation zu unterstützen sowie unter Einsatz moderner Produktionsmethoden neue Produkte zu entwickeln.
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