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Microsoft kann mithören

Studie über Skype: Sicherheitsbedenken im Geschäftseinsatz
Microsoft kann mithören

Microsoft kann mithören
(Bild: Fotolia/Photographee.eu)
Das Fraunhofer ESK hat die Studie „Einsatz von Skype im Unternehmen – Chancen und Risiken“ aktualisiert und neue Features geprüft. Für den Austausch geschäftskritischer Informationen raten die Wissenschaftler von der Skype-Nutzung ab.

In der aktuellen Studie befassten sich die Wissenschaftler des Fraunhofer ESK vor allem mit der geänderten Architektur nach der Übernahme des Online-Kommunikationsdienstes Skype durch Microsoft: Skype ist zwar im Prinzip ein Peer-to-Peer-Netz, setzt aber auch weiterhin so genannte Super Nodes als Knotenpunkte ein. Diese nehmen die Anmeldungen der Benutzer entgegen und ermöglichen den Verbindungsaufbau zu anderen Nutzern, die gerade online sind. Vor der Übernahme durch Microsoft waren beliebige Rechner von Nutzern, die bestimmte technische Anforderungen erfüllten, diese Super Nodes. Jetzt werden alle Super Nodes im Rechenzentrum von Microsoft betrieben. Zur Begründung heißt es, so ließen sich Stabilität und Skalierbarkeit der Plattform verbessern. Mit diesen Superknoten hat Microsoft eine direkte Kontrolle über das Routing von Verbindungen zwischen den Nutzern, sodass für Microsoft ein Zugriff auf die Kommunikation ermöglicht wird.

Insgesamt ist eine neutrale, technisch-analytische Sicherheitsbewertung von Skype kaum möglich, weil es sich dabei um ein proprietäres und geschlossenes Kommunikationssystem handelt. Weder Quellcode noch eine tiefergehende Dokumentation zum System sind verfügbar. Zwar sind die genutzten Verschlüsselungsverfahren bekannt, allerdings ist die Schlüsselgenerierung nicht nachvollziehbar.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Skype-Verbindungen durch die Verschlüsselung vor normalen Angreifern aus dem Internet relativ gut geschützt sind. Da aber Microsoft die Schlüssel vorliegen, ist die Kommunikation von berechtigten Dritten einsehbar. Deshalb lautet das Fazit der ESK-Ingenieure: „Für den Austausch sicherheitsrelevanter und geschäftskritischer Informationen wird Skype prinzipiell nicht empfohlen!“
Der Übersetzungsdienst „Skype Translator“ ist noch im Teststadium, von Microsoft als „Vorschau“ bezeichnet. Er liefert Übersetzungen zwischen zwei Sprachen während einer Skype-Verbindung. Unterstützt werden die Sprachen Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Im Praxistest erweist sich der „Skype Translator“ für kurze Sätze als brauchbar. Längere Sätze werden in Fragmenten übersetzt, die zwar vom Sinn her passen, grammatikalisch jedoch überhaupt nicht harmonieren.
„Skype for Business“, ehemals Lync, wird von Microsoft als Kommunikationslösung für Unternehmen angeboten. Diese umfasst Audio- und Videokommunikation, Instant Messaging (IM), Präsenzanzeige, Konferenzen sowie eine Amtsanbindung per ISDN und VoIP über entsprechende Gateways. Die ESK-Forscher bescheinigen dieser Lösung, für den Einsatz im Unternehmen durchaus geeignet zu sein. Wollen Firmen aber ihre TK-Anlage ersetzen, sollten sie laut der Forscher genau prüfen, ob „Skype for Business“ die gewünschten Funktionen tatsächlich bietet.
Weitere Informationen: Studien und Whitepaper des Fraunhofer ESK
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