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Markt Indien

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Markt Indien

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Indien investiert in die Gesundheit: Bis 2012 wachsen die Ausgaben auf 44 Mrd. US-$. Vor allem der private Sektor legt stark zu
Fakten

Indiens Bevölkerung wird bis zum Jahr 2025 rund 1,4 Milliarden Menschen zählen. Die Wachstumsrate ist enorm, Möglichkeiten im Gesundheitsmarkt sind gegeben. Bereits heute besitzt Indien:
  • 7008 öffentliche Krankenhäuser
  • 11 567 private Krankenhäuser
  • 503 999 Ärzte
  • 737 000 Krankenschwestern
  • 162 000 Medical Colleges
Maßnahmen
Um den Markt für medizinische Ausstattungen zu fördern, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen:
  • Einrichtung von Spezialkrankenhäusern und Diagnose-Zentren
  • Modernisierung der Gerätschaften und Ausstattungen privatisierter Krankenhäuser
  • Reduzierung der Zölle auf medizinische Ausstattung
Trend
Der Medizintourismus ist ein weiterer Faktor, der sich positiv auf den Medizintechnikmarkt auswirken soll. Im Vergleich zu anderen asiatischen Staaten bietet Indien medizinische Behandlungen und Operationen in hoher Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen. Lag die Zahl der ausländischen Patienten vor fünf Jahren noch unter 10 000 pro Jahr, so sind es heute laut einer aktuellen Studie etwa 100 000. Der Markt für Medizintourismus könnte bis 2012 auf 2 Mrd. US-$ zulegen.

Medizintechnik in China

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Die wichtigsten Unternehmen der Medizintechnik-Branche sind laut Dr. Tagscherer in den Regionen Shanghai (Yangtze-Fluss-Delta, mit Provinz Jiangsu und Zhejiang) und Guangdong (Perl-Fluss-Delta) angesiedelt. An dritter Stelle folgen Peking und Tianjin, inklusive der Provinzen Liaoning und Shandong. In diesen drei Regionen werden rund 80 % des Produktionswertes des Landes erbracht. Die Region Shanghai ist der wichtigste Produktionsort für medizinische Instrumente, insbesondere Einwegartikeln. In der Region um Peking haben die Unternehmen in den vergangenen Jahren von der Unterstützung der lokalen Regierung profitiert, so dass sich die Betriebe dort vor allem im Bereich digitaler Medizingeräte sehr schnell entwickeln konnten. Wichtiger Standortfaktor ist hier die Verfügbarkeit exzellent ausgebildeter Fachkräfte.

„Bei Midtech-Produkten gibt es eine Marktlücke“

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China-Expertin Dr. Tagscherer: Qualität zählt auf dem chinesischen Markt

Der Medizintechnik-Markt in China wächst, und mit ihm die Zahl der Hersteller im Land. Europäische Unternehmen könnten noch Fuß fassen, wenn sie sich strategisch aufstellen, sagt Dr. Ulrike Tagscherer.
Frau Dr. Tagscherer, wie ist der Bedarf für Medizingeräte in China einzuschätzen?
Die Situation in China unterscheidet sich in einigen Punkten erheblich von der in Europa. Es gibt Kliniken, aber keine niedergelassenen Ärzte. Der Umgang mit Geräten ist für viele – Patienten wie Ärzte – etwas sehr Fremdes, denn die tief verwurzelte traditionelle chinesische Medizin kommt ohne technische Hilfsmittel aus. Das muss man sich beim Vermarkten seiner Produkte vor Augen führen. Behandlungen mit den Methoden der westlichen Medizin können sich nur reiche Chinesen leisten. Eine wie auch immer geartete Krankenversicherung beispielsweise haben derzeit nur etwa 20 Prozent der Chinesen. Oder anders ausgedrückt: 900 Millionen Chinesen bekommen für medizinische Leistungen keine finanzielle Unterstützung, zahlen jede Behandlung aus eigener Tasche. Allerdings ändert sich die Situation vor allem in den großen Städten rapide. Dort ist der Umgang mit medizintechnischen Geräten, auch mit Hightech-Geräten, bereits an der Tagesordnung.
Welche Chancen bietet der chinesische Markt für die ausländischen Anbieter?
Für Firmen aus Deutschland oder der Schweiz sehe ich ein riesiges Potenzial. Bisher gibt es in China wenige Anbieter von Geräten und nur wenige Institute, die sich mit Medizintechnik befassen. Gleichzeitig wächst der Markt rasant. Der gute Ruf, Qualität anzubieten, ist ein echter Vorteil für die hiesigen Unternehmen. Allein im Jahr 2003 stieg die Zahl der Importe medizintechnischer Geräte nach China um 90 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil daran hatten Firmen aus USA, Deutschland und Japan.
Gelten für den Medizintechnik-Markt ähnliche Wachstumsprognosen wie für die allgemeine Industrie in China?
Das Marktvolumen für medizintechnische Geräte wurde 2006 auf 7,7 Milliarden US-Dollar geschätzt, bis 2008 soll sich das Volumen auf 17 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt haben. Auch in den kommenden Jahren wird mit einem Wachstum von 10 bis 15 Prozent gerechnet. In den nächsten zwei Jahren soll China hinter den USA und Japan zum drittgrößten Markt für Medizintechnik werden, bis zum Jahr 2010 sogar Rang zwei erreichen.
Wer sind die wichtigsten Anbieter?
In China gibt es einen Markt für High-Tech-Geräte, an dem die USA einen Anteil von etwa 35 Prozent haben. Die europäischen Unternehmen halten sich da noch zurück. Unter den Top-Ten-Unternehmen sind fünf Joint Ventures vertreten, mit US-amerikanischen, japanischen, deutschen und koreanischen Partnern. Dabei konzentrieren sich die internationalen Unternehmen auf das obere Marktsegment und beliefern die großen Krankenhäuser mit Hightech-Produkten. Die lokale Industrie dominiert dagegen das untere Segment mit begrenztem Sortiment, geringerer Qualität, allerdings auch deutlich niedrigeren Preisen. Da hat ein Unternehmen von außen keine Chance. Der Markt benötigt daher Midtech-Produkte in besserer Qualität als von der lokalen Industrie angeboten, aber zu erschwinglichen Preisen.
Wie sieht es mit Produktpiraterie aus?
Chinesische Unternehmen kopieren die Produkte ihrer Wettbewerber nicht nur, sie merzen auch Fehler aus. Das hat ein Hersteller festgestellt, der ein kopiertes Produkt konfiszieren ließ und auseinander nahm. Dieses Beispiel zeigt sehr gut das Potenzial in der chinesischen Wirtschaft: Die Chinesen werden in gar nicht ferner Zeit eigene leistungsfähige Produkte entwickeln, mit ausdrücklicher und starker Unterstützung durch die Regierung, die so viel Eigenständigkeit wie möglich für das Land anstrebt. In 15 Jahren, so heißt es, will China einen der vorderen Plätze bei Patentanmeldungen sowie bei der Generierung von Know-how und eigenständigen Innovationen einnehmen.
Welchen Rat würden Sie Herstellern von Medizintechnik für China geben?
Obwohl die Wachstumszahlen und auch das Marktpotenzial enorm sind, muss ein Engagement in China immer sehr gründlich geprüft werden. Jedes Unternehmen sollte schon vorher seinen Markt und die wichtigsten Partner und Konkurrenten kennen. Immer wieder spielen in China auch politische Entscheidungen und bestimmte, teilweise auch regionale Regelungen eine wichtige Rolle. So hat die Regierung eine landesweite Regelung erlassen, wonach für eine bestimmte Testleistung im Krankenhaus immer die gleiche Gebühr fällig ist, egal mit welchen Geräten der Test durchgeführt wird. Dies wiederum führt dazu, dass Krankenhäuser weniger Interesse am Kauf teurer Geräte aus dem Ausland haben. Daneben sollte man auch immer die landesspezifische Anpassung der Geräte an die existierenden chinesischen Vorschriften oder Regelungen beachten.
Dr. Birgit Oppermann birgit.oppermann@konradin.de
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