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Lies in meinen Augen, Rechner!

Computer-Mensch-Interaktion: Wie Dialogsysteme Blicke deuten lernen
Lies in meinen Augen, Rechner!

Lies in meinen Augen, Rechner!
Virtuelle Computerwelt, in der Versuchspersonen Knöpfe an den Wänden finden sollen. Eine Forscherin beobachtet den Versuch an einem Monitor, auf dem die Blickbewegungen sichtbar werden Bild: Matthew Crocker
Lesen Computer der Zukunft dem Menschen seine Wünsche von den Augen ab? Forscher haben herausgefunden, dass Eye-Tracking, die Blickerfassung und Analyse der Blickbewegungen, dafür erfolgreich eingesetzt werden könnten.

Blicke sind schnell und intuitiv, bei Interesse fallen sie intensiver und länger aus, sonst sind sie flüchtig und eher sprunghaft. Mit ihnen verrät der Mensch mehr als ihm bewusst ist. Deshalb lassen sich Blicke auch nutzen, um den Menschen im Alltag zu unterstützen. Hieran forschen Psycholinguisten um Professor Matthew Crocker im Exzellenz-Cluster „Multimodal Computing and Interaction“ an der Saar-Universität – gemeinsam mit Computerlinguisten um Prof. Alexander Koller von der Uni Potsdam.

Mit ihren Ergebnissen könnten in nicht allzu ferner Zukunft etwa Navigationssysteme noch persönlicher und passgenauer informieren: Ein Blick genügt, und schon gibt das Navi im Auto von selbst Auskunft, wenn der Fahrer die falsche Straße anvisiert, oder es antwortet mit Information schon auf seinen fragenden Blick, ohne dass er etwas sagen oder fragen müsste.
Bis es soweit ist, müssen die Forscher noch viele Fragen klären: So darf etwa der Fahrer nicht mit Information überfrachtet werden oder überflüssige Auskünfte bekommen, nur weil er kurz irgendwo hin geschaut oder sein Blick etwas gestreift hat. Auch muss untersucht werden, wie die gesprochenen Botschaften am besten ankommen.
Um mehr über das komplexe Zusammenspiel aus Blicken des Menschen und auf diese „antwortende“ Informationen des Computers herauszufinden, haben die Forscher für ihre Versuchsreihen 3D-Computerwelten entwickelt. Sie schicken Versuchspersonen in verschiedenen Spielvarianten durch virtuelle Räume. Ihre Aufgabe: Sie sollen Knöpfe an den Wänden suchen und drücken. Hierbei werden ihre Blicke unbemerkt über Eye-Tracking aufgefangen: eine Blickerfassung via Kamera am Computer, die an einem zweiten Bildschirm, an dem ein Forscher sitzt, die Blickbewegungen als Punkte sichtbar werden lässt. In einer der Spielvarianten, die die Probanden durchlaufen, erhalten sie keine Hilfestellung oder Rückmeldung. In einer anderen Variante wird die Versuchsperson bei ihrer Orientierung im Raum mit gesprochenen Anweisungen unterstützt.
„Mit Feedback kamen die Versuchspersonen häufiger, schneller und leichter zum richtigen Knopf und sie fragten nur seltener um Hilfe“, erklärt Dr. Maria Staudte von der Saar-Uni. „Uns hat überrascht, dass die weitaus meisten Versuchspersonen überhaupt nicht bemerkt haben, dass der Computer von sich aus Feedback gibt, etwa den Knopf zu drücken, wenn sie diesen nur anschauen. Sie haben sich nicht gewundert, woher der Computer weiß, dass er jetzt diese Anweisung geben soll. Kaum jemand kam dahinter, dass Eye-Tracking eingesetzt wurde.“
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