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Laserpulse im Femtosekundenbereich

Start-up-Preis OptecNet: Firma Class 5 Photonics ausgezeichnet
Laserpulse im Femtosekundenbereich

Mit der Entwicklung von Hochleistungslasern für Wissenschaft und Industrie hat eine gemeinsame Ausgründung von DESY und dem Helmholtz-Institut Jena den Start-up-Preis der Kompetenznetze Optische Technologien OptecNet gewonnen.

Die in Gründung befindliche Firma Class 5 Photonics setzte sich gegen 14 hochkarätige Mitbewerber durch. Im Finale auf der Messe Optatec überzeugten die vier Physiker die Jury mit ihrer innovativen Lasertechnologie und einem herausragenden Geschäftsmodell.

„Laser sind heute ein Universalwerkzeug für die Bearbeitung unterschiedlichster Materialien, von der Automobilindustrie bis zur Medizintechnik“, erläutert Dr. Michael Schulz aus dem Class-5-Photonics-Team. „Je kürzer die Laserpulse sind, desto genauer kann man damit arbeiten.“ DESY-Forscher Schulz und seine Kollegen Dr. Franz Tavella, Dr. Robert Riedel und Dr. Mark J. Prandolini vom Helmholtz-Institut Jena, einer Außenstelle der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, haben flexible Hochleistungslaser entwickelt, die Pulse im Femtosekundenbereich erzeugen. Eine Femtosekunde entspricht einer billiardstel Sekunde. „Zudem eröffnen solche kurzen Laserpulse neue innovative Anwendungen, etwa zur 3D-Nanostrukturierung. Auch in der Wissenschaft hat unsere Technologie eine enorme Bedeutung, beispielsweise sind erstmals effiziente Tabletop-Lasersysteme im XUV-Bereich realisierbar“, sagt Riedel.
„Unsere Systeme können 10 bis 100 Femtosekunden kurze Pulse bei einer Durchschnittsleistung von einem bis 100 Watt liefern“, berichtet Schulz. In 10 Femtosekunden fliegt Licht nur 0,003 mm weit. Das ist gerade einmal ein Zwanzigstel der Dicke eines menschlichen Haares. Für ihre flexiblen Femtosekunden-Hochleistungslaser setzen die Physiker auf eine innovative Technik, die wesentlich kompakter ist als existierende Systeme und derart kurze Pulse bei solchen hohen Leistungen überhaupt erst ermöglicht. Der Prototyp des neuen Hochleistungslasers mit einer geplanten Ausgangsleistung von 20 Watt ist nur 80 * 80 cm groß.
Der neuartige Hochleistungslaser ist wesentlich wartungsärmer, wie die Entwickler betonen. So geht bei einem klassischen Titan-Saphir-Laser etwa ein Drittel der eingesetzten Energie als Abwärme verloren, wodurch sich das System stark aufheizen kann. „Durch die optisch-parametrische Verstärkung wird dieses Problem umgangen“, betont Schulz, „es findet nur eine sehr geringe Erwärmung statt“.
Werden alle Wellenlängen des verstärkten Laserpulses zeitlich überlagert, entsteht ein extrem kurzer und intensiver Laserpuls. Zudem lässt sich das neue System so über einen breiten Wellenlängenbereich durchstimmen, etwa von 700 bis 900 nm. Dadurch kann zur Bearbeitung eines bestimmten Materials jeweils die am besten geeignete Wellenlänge verwendet werden. „Man kann mit dieser Technik ein Turnkey-System bauen, das ein breites Spektrum mit ultrakurzen Pulsen bedient“, berichtet Schulz. „Wir wollen unser System zu einer Schlüsseltechnologie im Lasermarkt machen.“
Der OptecNet Start-up-Challenge-Preis ist mit 100 00 Euro dotiert und beinhaltet zudem die kostenlose Mitgliedschaft im Hanse-Photonik-Netzwerk sowie eine Firmenpräsentation im Branchenblatt „Photonik“.
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