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Komprimiertes Prestige

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Komprimiertes Prestige

Porsche. Lamborghini. Ferrari. Von mir aus auch Daimler oder BMW, Renault Twingo oder Ford Ka –egal. Sie alle drücken am Ende aus, was sich der Besitzer leisten will (kann?). Aber besser wird es sein, wir lernen bald um, denn das alles spielt in Zukunft vielleicht keine große Rolle mehr.

Wer Energie sparen und einige Probleme lösen muss, die wir sonst noch so mit dem Straßenverkehr haben, kann auf liebgewordene Gewohnheiten und Prestige unter Umständen keine Rücksicht nehmen. Schauen wir uns doch an, was am Bremer DFKI Robotics Innovation Center entwickelt wird: Ein Auto mit veränderbarer Morphologie!
Okay, die Forscher fangen klein an. Genauer gesagt, mit einem Smart-ähnlichen Gefährt. Aber das kann Sachen, von denen die Großen noch nicht einmal (alp)träumen: Im so genannten EO smart connecting car kann sich das Fahrwerk zusammenschieben, dadurch bockt sich die Fahrerkuppel auf und das Autochen wächst um einen halben Meter, von etwa 1,60 auf 2,10. Das funktioniert sogar in voller Fahrt. Okay, es wird dabei auch kürzer, aber das mit voller Absicht. Es soll damit besser in eine Autokette passen, einen so genannten „Road Train“, der um so wendiger wird, je kürzer die einzelnen Einheiten sind. Und es kann sogar noch mehr, zum Beispiel im wahrsten Sinne des Wortes mit verdrehten Rädern seitwärts einparken (super Idee!), diagonal fahren und im Notfall ein Beinchen heben, um dem lästigen Bordstein auszuweichen.
Von Prestige oder gehobenen Ansprüchen ist da zunächst einmal nicht die Rede. Wenn man sich die Bilder ansieht, kommt sofort der Gedanke auf, dass sich am besten das sparsam packen lässt, was die gleiche Form hat. Alle Autos sähen gleich aus. Ist das dann wahre Gleichberechtigung, so was wie Sozialismus oder kurz vorm Wahnsinn? Oder wir bilden Hersteller-spezifische Road-Trains – und es werden kleine Wartestreifen an der Autobahnauffahrt gebaut, an denen man ausharrt, bis die richtige Marke vorbeikommt oder von hinten das eine oder andere Fahrzeug andockt.
Vielleicht aber finden einsichtige Köpfe einen Kompromiss, der Dinge zusammenpassen lässt, die eigentlich noch nie zusammenpassen wollten. Dann bleibt aber die Frage, wer in der ersten Reihe sitzen darf. Ich meine, Sie wissen schon, in der Bahn kommen die Inhaber von Fahrkarten erster Klasse doch auch gern möglichst vorn im Kopfbahnhof an. Falls das nicht geht, wäre Abwechseln eine schon im Kindergarten erprobte Regel, die sich auch evolutionär bewährt hat– denken wir an die Zugvögel, die kommen mit der Strategie ganz schön weit.
Oder wir gestehen ein, dass wir auf die an den menschlichen Schwächen orientierte Lösung nicht verzichten können. Dann rettet die richtige Reihenfolge im Road Train vielleicht das, was man an Renommé schon verloren glaubte. Wie kommen wir also am Ziel an? Porsche. Lamborghini. Ferrari. Daimler oder BMW, Renault Twingo und Ford Ka. Aber fragen Sie mich jetzt nicht nach den Kriterien, sonst nehmen wir doch das Alphabet und die A-Klasse darf vor den Z4.
Weitere Informationen: Über das Bremer Forschungszentrum
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