Studie | Die Studie „Industrie 4.0: Entwicklungsfelder für den Mittelstand“ vom Fraunhofer IPA in Stuttgart analysiert aus technischer Sicht die Hemmnisse und Bedürfnisse von KMU und leitet Entwicklungsfelder ab.
Studien über Industrie 4.0 sind meist abstrakt gehalten – das ist die Erkenntnis aus einem Screening von 67 Ausarbeitungen, das Fachleute vom Stuttgarter Fraunhofer IPA durchgeführt haben. „Technische Handlungsempfehlungen für den Mittelstand gehen daraus nicht hervor“, kritisiert Felix Müller, Projektleiter am Fraunhofer IPA. Bedarf dafür gebe es aber, denn 40 % der in einer aktuellen IPA-Studie Befragten haben angegeben, zwar von Industrie 4.0 gehört zu haben, aber noch keine Umsetzungsmaßnahmen durchzuführen.
Als Methode für die Studie diente eine zweistufige Delphi-Befragung. Dafür haben die Experten 5000 Fachleute aus der Indsutrie angeschrieben und 200 ausgefüllte Online-Fragebogen ausgewertet. Demnach sieht der Mittelstand in der Inflexibilität seiner IT-Systeme die größte Schwierigkeit. „Daraus lässt sich der Bedarf für standardisierte Schnittstellen und Vernetzungsplattformen ableiten“, erläutert Müller. Weitere Hemmnisse seien die schlechte Planbarkeit, unklare Kundenanforderungen oder die unzureichend genutzte oder nicht integrierte Datenbasis der bestehenden Produktion.
Die Befragung zeigte auch, dass mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung von Industrie 4.0 noch unsicher sind. „Der Großteil der Firmen wählt Produktions-IT-Systeme nach dem Trial-and-Error-Prinzip aus, statt eine Gesamtstrategie zu entwickeln oder Lebenszykluskosten zu bilanzieren“, sagt Müller.
Die Studienergebnisse verwenden die IPA-Forscher unter anderem, um ihr Applikationszentrum Industrie 4.0 auszugestalten und bis 2018 etwa 30 weitere Demonstratoren einzurichten.
Die Studie umfasst 76 Seiten und kann kostenlos angefordert werden bei: markus.bressner@ipa.fraunhofer.de
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