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Kinderkrankheiten werden bei der Test-OP erkannt

Industrial Design: Aus der Entwicklungsabteilung in den Operationssaal
Kinderkrankheiten werden bei der Test-OP erkannt

Kinderkrankheiten werden bei der Test-OP erkannt
Für minimal invasive Eingriffe wurde der QuikDrive-Bohrer entwickelt Bild: Stryker
Die Zusammenarbeit mit Fachärzten allein ist längst kein Garant mehr für Erfolg im hartumkämpften Medtech-Geschäft. Führende Unternehmen holen sich den Markt schon während des Entwicklungsprozesses ins Haus.

Mit einer diversifizierten Produktpalette aus verschiedenen Bereichen der Chirurgie, aus der medizinischen Notfallversorgung und der Biotechnologie generierte der amerikanische Konzern Stryker im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5,2 Mrd. US-$. Um solch ein Resultat erzielen zu können, müssen neue Technologien und optimierte Innovationsverfahren eingesetzt werden. Denn: Die Medizintechnik-Branche ist ein schnelllebiges Geschäft mit Produktzyklen die meist kürzer als zwei Jahre sind.

Entsprechend investiert Stryker derzeit rund 6 % des Konzernumsatzes oder 300 Mio. US-$ pro Jahr in Forschung und Entwicklung, um nachhaltig zu den Frontrunnern zu gehören. Doch insbesondere bei der Produkt- entwicklung konzentriert sich das Unternehmen konsequent auf seine Kernkompetenzen. „Stryker entwickelt neueste Technologien zur Problemlösung und Effizienzsteigerung im OP“, hält José Moctezuma, Leiter der Abteilung für Advanced Technologies Development auf dem Gebiet der chirurgischen Navigation, fest. Trotz der im Haus vorhandenen Ressourcen an Erfahrung und technischem Know-how leistete sich der Branchenprimus eine externe Speerspitze, als es um Innovation im Industrial Design und der Bedienerführung der jüngsten Generation von Navigationsgeräten für die chirurgische Operationstechnik ging.
Das entsprechende Konzept für die Zukunft lieferte Stryker die Schweizer Erdmann Design AG in Brugg. Der Bereich Medizintechnik gehört zu den Spezialgebieten des von Raimund Erdmann 1979 gegründeten Unternehmens. „Wenn die Forschungs- und Entwicklungsabteilung zu delegieren versteht, können die Industriedesigner einem Unternehmen auf vielen Ebenen dienen“, weiß Firmenchef Erdmann. Er und sein Kernteam machen ihre Audits als Außenstehende. Dies gelingt durch die Verflechtung mit einem Netzwerk, das einen breiten Blickwinkel auf die Problemstellung garantiert und anwenderorientierte Lösungen bevorzugt. „Jede Technologie muss mit geringem Schulungsmoment bedienbar sein“, unterstreicht der Industriedesigner. Das zu erkennen, ist keine Sache des Expertentums, sondern des gesunden Menschenverstandes.
Entsprechend ließ das Erdmann-Team die Bedienungsführung des OP-Navigationssystems von Stryker schon in der Konzeptphase durch potenzielle Anwender anhand von realistischen Operationsprozessen testen. Feed forward nennt sich diese Methode, bei der die Funktionstüchtigkeit innovativer Lösungsansätze bereits in der Konzeptphase durch Designmodelle getestet wird. Möglichst früh sollen durch Feed forward Bedürfnisse erkannt und Abnehmerfelder geschaffen werden. Gegenüber dem Technologiehersteller wird der Industriedesigner dadurch zum Advokaten des Anwenders. „Dennoch ist es nicht so, dass der Kunde am Ende die Tastatur definiert“, schränkt Erdmann ein. Aufgabe des Industriedesigners sei es, das strategische Moment des Technologieproduzenten in Form eines Standards von Beginn an zu formulieren.
Insbesondere auf dem Gebiet der Bedienungselemente, der Benutzerführung und der Software lassen viele Hersteller das Moment des Brandings brachliegen. Nicht so Stryker. Frühzeitig stellte das Unternehmen den Anspruch ‚Corporate‘ an das Design der Navigationsbedienung. Dieser Branding-Gedanke wurde von Erdmann Design Schritt für Schritt realisiert und führte am Ende zu einem Design-Manual für die grafische Benutzerführung der Stryker OP-Navigation. Kosten und Nutzen sind denn auch die Kriterien, nach denen bei Stryker die Innovation bewertet wird. Das Unternehmen lobt gelungene Projekte regelmäßig international aus.
Patrick Roth Geschäftsführer der Stiftung Competence Center for Medical Technology, Bern
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