Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte man die Heilkraft der Quellen vieler traditioneller Kurorte auf die Radioaktivität des Quellwassers zurück. Badeärzte verordneten Trinkkuren unter anderem bei chronischem Magen- und Darmkatarrh, chronischer Verstopfung, Erkrankungen der Leber- und Gallenwege sowie Diabetes. Wer wollte, konnte künstliche radioaktive Wässer für die tägliche Trinkkur auch zuhause herstellen – mit Hilfe eines Emanators: Das blaue Trinkglas wurde mit Wasser gefüllt und in der Halterung rund 24 Stunden fixiert. Ein Radiumpräparat, das über ein Röhrchen am Deckel der Halterung fixiert war, ragte in das Glas hinein und gab Radon, das gasförmige Zerfallsprodukt des Radiums, an das Wasser ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden die Emanatoren aus der Schulmedizin – aus Strahlenschutzgründen. Zu sehen sind sie noch in der Medizin- und Pharmaziehistorischen Sammlung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: www.med-hist.uni-kiel.de
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