Polens Markt für Medizintechnik wächst und wird immer wettbewerbsfähiger. Unterstützung erhalten die Hersteller von der EU und der Initiative Polska Medical. Ziel ist die Sektorförderung der Medizingeräte- und Messapparatur-Industrie.
Polska Medical ist ein Branchenförderungsprogramm, das im Rahmen von Systemprojekten vom polnischen Wirtschaftsministerium unter dem Titel „Die Förderung der polnischen Wirtschaft auf internationalen Märkten“ implementiert wurde. Die Initiative unterstützt Hersteller von medizinischer Ausrüstung und Messapparatur, ihre Innovationskraft sowie die Wettbewerbsfähigkeit auch auf den internationalen Märkten unter Beweis zu stellen.
Einen Überblick über das Förderprogramm erhielten Interessierte Deutschland, Brasilien Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie den USA im Februar bei einem von Polska Medical organisierten Besuchsprogramm. Anlass der Reise war die Salmed 2014 in Posen, die größte Fachmesse für Anlagen und Medizinausstattung in Polen. Vor Ort konnten sich die Besucher mit Medizintechnik-Experten über den polnischen Markt und seine Produkte informieren sowie Einzelgespräche mit den Ausstellern führen. Ein Highlight der Veranstaltung war das B2B-Treffen mit ausländischen Kunden und polnischen Medizinprodukteherstellern. Den Unternehmen bot sich dabei die Chance, Kontakte mit potenziellen ausländischen Geschäftspartner zu knüpfen. Neben Geschäftstreffen und Vorträge von Experten hattendie ausländischen Gäste die Möglichkeit, an der Hospital-Build-and-Infrastructure-Konferenz teilzunehmen, einem weltweiten Branchentreffen von Architekten, die sich auf die Planung und den Bau von Krankenhäusern spezialisiert haben.
Beeindruckt waren die Fachbesucher vor allem von der hohen Qualität der polnischen Medizinprodukte. Mit dem Beitritt Polens in die EU wurden die europäischen Standards in der Medizingerätefertigung übernommen. Damit sind die polnischen Unternehmen verpflichtet, die Normen und Richtlinien des europäischen Gesetzes einzuhalten. EU-Qualitätszertifikate für Medizinprodukte sind eine Voraussetzung. Zudem wollen die Hersteller mit einer langen Nutzungsdauer, geringe Störanfälligkeit und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Dem Kunden bietet sich dabei eine große Anzahl von Zulieferern.
Charakteristisch für den polnischen Markt ist außerdem ein über mehrere Jahrzehnte hinweg prosperierendes Netz aus Reparaturzentren, das zur Kaderschmiede für Spezialisten für die Bedienung und Service von Medizinausrüstung wurde. Diese Tradition trug dazu bei, das sich bis heute in Polen ein Markt aus unabhängigen Service-Dienstleistern, die nicht als autorisierter Partner eines bestimmten Herstellers, Dienstleistungen oder Ersatzteile nach dessen Richtlinien anbieten, aufrechterhalten konnte. Aus diesem Grund gilt Polen heute als ein energisches und wettbewerbfähiges Zentrum für Dienstleistungen, die auf dem Markt der Servicedienstleistungen für Medizinausrüstung als Multivendor-Service bezeichnet werden.
Durch die Bildung von Konsortien, Clustern und Informationsplattformen bietet sich interessierten Unternehmen eine gute Zusammenarbeit mit Zulieferern sowie Wirtschafts- und Forschungseinrichtungen. Beispiele für die Interdisziplinarität sind das Zentrum für Fortgeschrittene Technologien „BioTechMed“, die Polnische Plattform für innovative Medizintechnologie sowie das Ochota Biozentrum Konsortium von Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Weitere Informationen Über die Beratungsagentur Ageron: www.ageron.pl Über die Fachmesse Salmed: www.salmed.pl/de/
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