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Infraschall: Leiser schnarchen

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Infraschall: Leiser schnarchen

Infraschall: Leiser schnarchen
Afrikanische Elefanten nutzen Infraschall für die Kommunikation. Aber ob die auch schnarchen können? (Bild: Department für Kognitionsbiologie, Universität Wien)
Was man nicht alles erforschen kann: Jüngst haben Wissenschaftler herausgefunden, wie Elefanten die supertiefen Töne erzeugen, mit denen sie sich über lange Strecken verständigen. Infraschall. Allenfalls zu fühlen, wenn man dicht dabei steht. Aber unhörbar für das menschliche Gehör (darauf kommen wir noch zurück!).

Mit sonoren Schwingungen also verständigen sich die Dickhäuter in einer Art „Geheimsprache“. Wie sie diese Töne erzeugen, war lange unklar. Nun hat ein internationales Team Ergebnisse vorgelegt, die belegen, dass Elefanten ihre Klänge ähnlich wie Menschen produzieren: Der Atemluftstrom lässt die Stimmbänder schwingen. Je größer Kehlkopf und Stimmbänder, desto tiefer der Klang (darauf kommen wir noch zurück!).
Das finde ich äußerst interessant und eine gute Grundlage für ein paar kleine Überlegungen zum Thema „Schnarchen“. Der Mediziner spricht da auch von Rhonchopathie. Und was einen eigenen wissenschaftlichen Namen hat, ist irgendwie wichtig – auf jeden Fall für den, der nebendran liegt oder gar mit der Geräuschkulisse aus dem Nachbarhaus beglückt wird. Die gemeine Rhonchopathie also ist streng genommen nicht mal eine Krankheit, schließlich ist fast die Hälfte aller Menschen, der Männer und der Frauen, davon betroffen. Anatomisch gesehen, flattern – im Schlaf der Gerechten – völlig entspannt Gaumenlappen, Zäpfchen, zum Teil auch Zungengrund und Rachen hin und her und sorgen für vernehmliche Schwingungen. Das wird nicht besser, wenn man älter wird (im Gegenteil), wenn man Alkohol trinkt oder sich bei Übergewicht das Fett bis in den Gaumen hinein in der Haut ablagert und den Durchgang für die Luft schmaler werden lässt.
Die gängigen Ratschläge und Mittelchen gegen dieses Phänomen reichen vom Schnarch-Schnuller über die Gaumenspange bis zum Digeridoo-Training.
Aber (und nun komme ich auf die Elefanten zurück): Könnte man nicht sanfter mit den Schnarchern sein, ihnen diese vielleicht sogar liebenswerte Eigenschaft lassen, aber deren störende Geräuschentwicklung abmildern? Nach dem Elefanten-Vorbild den Klang vielleicht so weit in den Infra-Schallbereich verlagern, dass man von der Rhonchopathie nur noch dann etwas wahrnimmt, wenn man dem Verursacher ganz nah kommt? Ich stelle mir das so vor wie das Schnurren der Nachbarkatze. Infra-Schnarch halt.
Oder liegt die Lösung doch im Schnarcher selbst: Je größer (oder notfalls einfach dicker?) der Proband wird, desto tiefer der Ton. Da sind wir auf dem richtigen Weg! Ist das Maximum erst überschritten, führt Über wicht vielleicht zu Tönen jenseits der menschlichen Wahrnehmung. Hat das schon mal jemand untersucht? Und für Freunde des bösen britischen Humors führen wir die Überlegung einfach noch einen Schritt weiter: Selbst wenn es mit der Frequenzverschiebung nicht so gut klappt, ist irgendwann auf jeden Fall Ruh. Dann einen gesegneten Appetit!
Weitere Informationen
Wer jetzt, wider Erwarten, mehr über Elefanten wissen will, möge sich hier schlau machen:
Wie Elefanten kommunizieren
Chemische und akustische Vokabeln
Wer sich der – zumindest vermuteten – Mehrheit anschließen möchte und mehr zum Schnarchen zu erfahren wünscht, bitte schön:
Digeridoo-Training reduziert das Schnarchen
Es wurden in der Schweiz sogar schon Therapieinstrumente entwickelt, da besteht das zerlegbare und reisetaugliche Digeridoo aus Plexiglas statt Eukalyptusholz
Und einen Schnarch-Stent gibt es auch.
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