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In der Fremde nicht allein

Messeförderung: Wie der Bund im Ausland den Messestart erleichtert
In der Fremde nicht allein

Medizintechnik-Unternehmen profitieren von den Auslandsmesseprogrammen, die Bund und Länder jedes Jahr anbieten. Der gemeinsame Messeauftritt spart nicht nur Geld, sondern erleichtert auch die organisatorischen Abläufe.

Medizintechnik Made in Germany ist in China gefragt. Deshalb ist die Teilnahme auf der China Med in Peking auch ein Muss für die Komet Medical, ein Unternehmen der Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG, Lemgo. Sales Manager Ken Kitzerow und sein Händler vor Ort waren mit dem Messeverlauf zufrieden: „Durch das Interesse an unseren Produkten ergaben sich viele interessante Gespräche“, so Kitzerow.

Die China Med ist für ihn eine der wichtigsten Messen für den Medizinproduktemarkt in Asien. Auf mehr als 6000 m² waren in diesem Jahr 559 Aussteller aus 20 Ländern vertreten, die auf einen regen Besuch von Endverbrauchern, Händlern, Herstellern, Einkäufern hofften. „Neben den Händlern zählt auch das Krankenhauspersonal zum Publikum. So haben wir die Möglichkeit, unser Unternehmen und unsere Produkte direkt dem Endanwender zu präsentieren.“
Der Hersteller von chirurgischen Instrumenten war im vergangenen Jahr in der auf Verbrauchsprodukte spezialisierten Halle untergebracht und wählte in diesem Jahr einen Stand innerhalb der deutschen Beteiligung. „Das war ein deutlich spürbarer Vorteil für uns“, erinnert sich der Verkaufsspezialist. Wann immer es geht, nutzt sein Unternehmen die Gemeinschaftsstände, die vom Bund oder von deutschen Verbänden angeboten werden. „Zum einen bietet das den Vorteil, Made in Germany geballt zu präsentieren, zum anderen profitieren wir vom Erfahrungsaustausch mit den anderen Unternehmen“, so Kietzerow. In diesem Jahr stehen für ihn noch die HospiMedica in Bangkok und die CMEF in Chengdu auf dem Programm. 2008 will Komet Medical seine Produkte auf der CMEF Spring und der China Med ausstellen. Die Teilnahme an der HospiMedica in Indien und Singapur sowie an der CMEF im Herbst ist noch in Planung.
Auslandsmessen sind der Grundstein für das Business Development auf internationaler Ebene. Sie sind die ideale Plattform, um Kundenkontakte zu generieren, sich einen detaillierten Marktüberblick zu verschaffen und die Wettbewerbersituation einschätzen zu können.
Mit einem umfangreichen Messeprogramm unterstützen Bund und Länder jedes Jahr neu ausgewählte Auslandsmessen. Branchenverbände können jedes Jahr ihre Vorschläge beim BMWi einreichen. Rund 36 Mio. Euro investiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im nächsten Jahr in das Förderprogramm, das der Ausstellungs- und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft (Auma) organisiert.
Rund 260 Messen stehen für das nächste Jahr im Auslandsmesseprogramm der Bundesregierung. Davon wurden acht Medizintechnikmessen auf Initiative des Branchenverbandes Spectaris in das Programm aufgenommen. Auf diesen Messen haben Unternehmen die Möglichkeit, sich und ihre Produkte im deutschen Pavillon vorzustellen. Zusätzlich bietet der Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (Spectaris) seinen Mitgliedern im Rahmen der Messen weitere Kontaktplattformen an: Im September beispielsweise lädt der Berliner Branchenverband unter dem Titel Asia Interprise Thailand auf der HospiMedica Thailand in Bangkok zu einem Unternehmertreffen für kleine und mittelständische Unternehmen der Medizintechnik ein. Ziel der Veranstaltung ist es, europäische und asiatische Firmen für individuelle Gespräche über Kooperationsmöglichkeiten zusammen zu bringen.
„Durchschnittlich kommt es etwa zu 300 Einzeltreffen während einer solchen Veranstaltung. Sie sind häufig Ausgangspunkt für weitere Kooperationen mit den Gesprächspartnern“, erklärt Spectaris-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens. Im Rahmen des Projekts Asia Interprise India wurden 14 Verträge abgeschlossen, die von Vertriebsvereinbarungen bis zu Produktionskooperationen reichten, so Behrens stolz.
„Die Branchengespräche sind eine schöne Sache“, findet Dr. Helmut Denzinger von der Meyra-Ortopedia Vertriebsgesellschaft mbH. Der Exportleiter des Rollstuhlherstellers aus Kalletal war im März mit Spectaris in Neu Dehli. Dort besuchte er die Medizinmesse HospiMedica India und nahm an den Kooperationsgesprächen teil, die vom Branchenverband im Rahmen der Messe organisiert und durch das EU-Programm Asia-Invest finanziert worden waren. Acht Gespräche führte Dr. Denzinger mit indischen Unternehmen, davon seien sieben so vielversprechend gewesen, dass die Kontakte weiter bearbeitet werden.
In Zukunft unterstützt ein gemeinsames neues Logo und ein neues Gestaltungskonzept für die Gemeinschaftsstände die deutschen Unternehmen im Ausland. Initiatoren des neuen Auftritts sind der Branchenverband Spectaris, die German Healthcare Export Group (GHE) und der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. Die Entwicklung von Logo und Konzept erfolgte gemeinsam mit dem Auma und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Ziel des weltweit einheitlichen Erscheinungsbildes auf Medizintechnikmessen ist es, das positive Image deutscher Medizintechnikprodukte im Ausland über einen hohen Wiedererkennungswert zu stärken.

Beteiligungsformen für Auslandsmessen
  • Firmengemeinschaftsausstellung (G) Die häufigste Beteiligungsform auf ausländischen Messen ist die Firmengemeinschaftsausstellung, die durch die Verbindung einer Ausstellergruppe mit einem Informationsstand gekennzeichnet ist. Die Stände sind räumlich zusammengefasst und optisch hervorgehoben. Das Auslandsmesseprogramm kommt den Firmen indirekt zugute, direkte Zahlungen an einen Aussteller werden nicht geleistet.
  • Sonderschau (S) Eine Sonderschau dient der Darstellung einzelner Wirtschaftszweige. Sie ist immer mit einem Informationsstand verbunden. Bei Fachmessen ist die Thematik einer Sonderschau durch die Veranstaltung vorgegeben. Bei Messen mit einer breiten Thematik wird das Thema mit den Wirtschaftsverbänden abgestimmt.
  • Informationsstand (I) Eine Beteiligung nur durch einen Informationsstand des Bundes ist die einfachste Form einer deutschen Auslandsmessebeteiligung. Jede Beteiligung des Bundes hat einen Informationstand mit Fachleuten aus der betreffenden Branche. Der Informationsstand wird aus Mitteln des zuständigen Bundesministeriums errichtet und sachlich und personell ausgestattet.
  • Informationszentrum (IZ) Ein Informationszentrum ist ein um Besprechungskabinen für interessierte Firmen erweiterter Informationsstand. Für die Nutzung der Besprechungskabinen mit potenziellen Kunden wird ein Kostenbeitrag erhoben.
  • Sonderveranstaltungen der deutschen Wirtschaft (SV) Verschiedentlich führt die Bundesrepublik Deutschland eigene Veranstaltungen im Ausland durch. Dafür werden Länder ausgewählt, in denen keine geeigneten Messen stattfinden, oder wo es notwendig erscheint, das Angebot deutscher Hersteller auf einem bestimmten Markt konzentriert zu zeigen. Quelle: Auma

  • Ihr Stichwort
    • Auslandsmärkte
    • Geförderte Auslandsmessen
    • Deutsche Gemeinschaftsstände
    • Beteiligungsformen • Organisierte Firmengespräche
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