Gerade im medizintechnischen Umfeld ist oft eine hohe Oberflächenqualität gefordert. Die 3D-Messtechnologie der Oberhausener Nanofocus AG lässt sich in die Fertigung einbinden und sichert so frühzeitig die Qualität.
Herr Valentin, Ihr Unternehmen ist Aussteller auf der Compamed. Mit welchem Produktportfolio sind Sie auf der Messe vertreten?
Wir entwickeln, produzieren und vertreiben optische 3D-Messtechnik. Unsere Produkte erfassen dreidimensional und hochpräzise die Oberfläche des Prüfobjekts und sind damit für alle Unternehmen interessant, die funktionale Oberflächen mit Strukturen im Mikro- und Nanometerbereich herstellen. Beispielhaft seien hier Zahnimplantate oder Hüftgelenke genannt. Unser 3D-Mikroskop µsurf sowie das optische Profilometer µscan zeichnen sich dabei durch ihr einfaches Handling aus.
Wo liegen die Vorteile Ihrer Technologie gegenüber alternativen Verfahren?
Je nach Anwendung ist unsere Messtechnik eine Erweiterung oder ein Ersatz für konventionelle Messtechnologien, wie etwa Rasterelektronenmikroskope oder mechanisch-taktile Profilometer. Neben dem berührungslosen Messvorgang liegen die Vorteile unserer Geräte im einfachen Handling und der hohen Messgeschwindigkeit – die Erfassung eines Messbildes mit dem Konfokalmikroskop µsurf dauert im Schnitt fünf bis zehn Sekunden. Das Ergebnis ist ein in allen Ebenen scharfes Mikroskopbild mit einer Auflösung bis in den Nanometerbereich. Das Profilometer µscan erfasst große Flächen bis zu 100 Mal schneller als mechanisch-taktile Messinstrumente.
Können Sie uns eine konkrete Anwendung kurz beschreiben?
Nehmen wir die Rauheit an Dentalimplantaten: Durch eine gezielte Aufrauung der Oberfläche von Dentalimplantaten können diese schneller und dauerhafter in den Kiefer einheilen. Um die in klinischen Studien ermittelten Rauheits-Toleranzen zu garantieren, wird mittels der 3D-Messtechnik des Konfokalmikroskops µsurf die Rauheit im Fertigungsprozess bestimmt.
Welche besonderen Anforderungen sind in der Medizintechnik zu beachten?
Bei Medizinprodukten sichern strenge Regeln im Fertigungsprozess die hohen Anforderungen an die gleich bleibende Qualität der Produkte. Präzise und zuverlässige Messtechnik bildet somit die Basis für eine fehlerfreie Produktion. Unsere optischen 3D-Messsysteme ermöglichen dazu die mikroskopische Untersuchung – über den Laborbereich hinaus – im Rahmen der automatisierten Qualitätsüberwachung bereits im Herstellungsprozess.
Welche weiteren Einsatzfelder sehen Sie für Ihre Technologie?
Unser Kundenkreis umfasst auch Unternehmen aus der Automobilindustrie, Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik sowie Forschungsinstitute. Entscheidend ist, dass wir neben der Verwendung als Einzelsystem unsere Messtechnik in Fertigungssysteme integrieren können.
Michael Corban michael.corban@konradin.de
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