Von etwa 100 Ausstellern im Jahr 2002 wuchts die inzwischen als Medtec Europe bekannte Medizintechnikmesse aufs Zehnfache an. Womit Aussteller und Besucher in diesem Jahr rechnen können, erläutert der bei UBM Canon verantwortliche Messemanager Gregor Bischkopf.
Herr Bischkopf, die Medtec Euope hat sich zu einer der führenden europäischen Veranstaltungen der Branche entwickelt. Was waren die entscheidenden Faktoren für den Erfolg der Messe?
Da gibt es verschiedene. Das fängt beispielsweise mit der Standortwahl an. Wir haben uns bereits 2002 auf Stuttgart festgelegt – auch aus heutiger Sicht eine absolut gute Entscheidung. Als mindestens ebenso wichtigen Erfolgsfaktor sehe ich das Konzept und die Ausrichtung der Medtec Europe. Wir stellen nicht nur einzelne Technologien oder Segmente im Produktionsablauf in den Fokus, sondern sind vielmehr eine Plattform für alle Produkte und Dienstleistungen im gesamten Wertschöpfungsprozess der Medizintechnik. Wir bieten also den Industrie-Treffpunkt für alle Unternehmen, die rund um die Herstellung von medizintechnischen Produkten bestmögliche Lösungen suchen. Diesem Konzept folgen wir noch immer und halten immer ein Ohr am Markt, um gegebenenfalls neue Segmente aufzunehmen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Seit unserer letzten Messe stellen bei uns auch verstärkt Anbieter von Elektronik aus, da wir erkannt haben, dass diese Branche in der Medizintechnik eine zunehmend wichtige Rolle spielt.
Welche Zulieferbereiche sind nach heutigem Stand die wichtigsten in der Medizintechnik, und wie sind diese Branchen auf der Medtec Europe vertreten?
In der Medizintechnik sehen wir nicht einen einzelnen Zulieferbereich als klar dominierend an. Es ist vielmehr so, dass auch die kleinste Nische von enormer Wichtigkeit ist. Trotzdem – im Hinblick auf das Marktvolumen sind ganz klar die Bereiche Metall- und Kunststoffbearbeitung führend. Das spiegelt sich letztlich auch in der Anzahl unserer Aussteller wider.
In den vergangenen Jahren haben Sie regelmäßig neue Schwerpunktthemen wie zum Beispiel Reinraumtechnik und Rapid Prototyping eingeführt. Wie sieht es damit in der Zukunft aus?
Wie schon erwähnt, versuchen wir grundsätzlich die Trendthemen der Industrie aufzugreifen und mit neuen Themenbereichen auf der Messe abzubilden. Um die Veranstaltung für Aussteller und Besucher so übersichtlich wie möglich zu gestalten, werden wir künftig die Schwerpunkte in einzelne Zonen untergliedern. Konkret gibt es dann die Bereiche Medical Automation, Medical Cleanrooms, Medical Metals, Medical Packaging, Medical Plastics, Medical Rapid Manufacturing und Medical Testing.
Darüber hinaus gab es bisher mit der SüdTec und DesignMed Parallelveranstaltungen. Wie geht es damit weiter?
Diese beiden Parallelveranstaltungen werden auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Mit der Messe SüdTec bieten wir ganz bewusst den Ausstellern aus dem allgemeinen Zulieferbereich eine Schnittstelle, mit der sie nicht nur ihre Kernmärte ansprechen, sondern ‚ganz nebenbei‘ den Einstieg in den Medical-Markt schaffen und ihre Kundenbasis in diesem Bereich vergrößern können. Was die DesignMed betrifft, so wenden wir uns mit dieser Veranstaltung an eine ganz spezielle Gruppe von Elektrodesignern im Medizintechniksektor. Zu diesem Spezialgebiet konnten wir übrigens hochkarätige Referenten für unsere angegliederte Konferenz gewinnen.
Sind darüber hinaus für 2012 neue Themen geplant?
Ja, mit dem sogenannten IVD-Manufacturing führen wir ein neues Themengebiet ein. IVD steht für In-Vitro-Diagnostika und bildet die Sektoren der ‚Klinischen Diagnostik‘ und des ‚Life Science Research‘ ab. Meines Wissens gibt es dazu bislang noch keine eigene Messe in Deutschland, so dass sich hier auch interessante Möglichkeiten für die Zukunft für uns ergeben.
Mit dem Medtec Innovation Award führen Sie erstmals einen Wettbewerb in der Medizintechnik ein. Wer oder was wird hier ausgezeichnet?
Wir verleihen erstmals während der Medtec Europe 2012 die Medtec-EMDT-Innovation Awards. Diese gehen an Unternehmen, die sich in den ausgewählten Kategorien, wie ‚Medical Device Industry Design Team of the Year‘, ‚Dental Instrument or Equipment of the Year‘, ‚Critical-Care and Emergency Medicine Product of the Year‘, ‚Outstanding Contribution to the Industry‘, ‚Best Medical Device Start-Up of the Year‘ und ‚Most Innovative Cardiac Product of the Year‘ durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben. Die Jury besteht aus Fachleuten der Industrie und Forschung, und so sind unter anderem Experten des Fraunhofer Instituts sowie von Eucomed vertreten.
Peter Klingauf Fachjournalist in Augsburg
Medtec Europe auf einen Blick
Die Medtec Europe ist Treffpunkt für Entscheidungsträger in der europäischen Medizintechnik. Die zeitgleichen Partnermessen DesignMed Europe und SüdTec ergänzen das Angebotsspektrum an Produkten und Dienstleistungen vor Ort.
Schwerpunkte der Messe:
- Medizinische Automatisierung
- Medizinische Verpackung
- Medizinische Metalle
- Medizinische Reinraumproduke
- Medizinische Kunststoffe
- Medizinische Fertigung
- Medizinisches Testen
- IVD Manufacturing
Öffnungszeiten:
Dienstag, 13. März, und Mittwoch, 14. März: 10.00 bis 17.00 Uhr
Donnerstag, 15. März: 10.00 bis 16.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Messe Stuttgart, Hallen 2, 4, 6 und 8
Weitere Informationen: www.medteceurope.com
Ihr Stichwort
- Standort Stuttgart
- Industrie-Treffpunkt
- Parallelveranstaltungen
- Neues Thema IVD
- Medtec Award
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: