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Herzklappen fest im Griff

Ergonomie: Dienstleister optimiert Handhabungssystem für minimal-invasive Eingriffe
Herzklappen fest im Griff

Herzklappen fest im Griff
Der optimierte Griff hat nur ein einziges Bedienelement – einen Ring – sowie einen Knopf zur Sicherung Bild: Gerresheimer
Entsichern und drehen: Mehr Bedienelemente gibt es nicht an einem neuen Handhabungsgerät, mit dem künstliche Herzklappen in Position gebracht werden. Das ergonomische Prinzip entwickelte ein Dienstleister – gefertigt wird bei einem weiteren Partner.

Wenn verengte oder unzureichend schließende Herzklappen die Pumpleistung des Herzens bedrohlich herabsetzen, helfen den Patienten künstliche Herzklappen. Um die belastende Operation am offenen Herzen zu vermeiden, gehen Ärzte vor allem bei älteren Patienten dabei immer öfter minimal-invasiv vor: Eine künstliche Herzklappe muss dann so stark komprimiert werden, dass sie in einen Katheter passt.

Die Münchner Jena Valve Technology GmbH verwendet hierfür einen mit tierischem Gewebe ausgestatteten, selbstentfaltenden Stent aus Nitinol. Das Formgedächtnismaterial lässt sich bei niedrigen Temperaturen leicht biegen und nimmt erst beim Erwärmen wieder seine ursprüngliche Form an. Der Operateur platziert damit die gekühlte künstliche Herzklappe bei schlagendem Herzen über der erkrankten Aortenklappe des Patienten. Hier entfaltet und fixiert sich die neue Herzklappe bei Körpertemperatur und nimmt sofort ihre Arbeit auf.
Für eine zweite, weiterentwickelte Generation von Herzklappen sollte ein optimiertes Delivery-System auf den Markt gebracht werden, das die Operation spürbar erleichtert. Das Handhabungsgerät für das neue Kathetersystem Cathlete Plus entwickelte die Gerresheimer Item GmbH in Münster. Die ergonomische Weiterentwicklung des Handgriffs, mit dem das Platzierungssystem bedient wird, stand im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Die Ansprüche an das Produkt waren hoch. Die Lösung sollte Jena Valves Anspruch auf Innovationsführerschaft im Markt untermauern. Vor allem aber muss ein Produkt, das unter dem Zeitdruck einer Herzoperation eingesetzt wird, vom Arzt einfach und intuitiv zu bedienen sein – zu jedem Zeitpunkt und ohne Mithilfe einer zweiten Person. Darüber hinaus sollte das Design eine möglichst ergonomische Handhabung sicherstellen. Für den Einsatz im OP gehört dazu, dass alle Bedienelemente auch dann sicher bewegt werden können, wenn die Oberflächen rutschig sind und die Nutzer Operationshandschuhe tragen. Zudem sollte die Lösung mit möglichst wenigen Bedienelementen auskommen und einfache und plausible Abläufe bieten, denn nur so lassen sich auch in zeitkritischen Situationen Fehler vermeiden.
Der optimierte Griff hat nur ein einziges Bedienelement – einen Ring – sowie einen Knopf zur Sicherung. Während der drei Positionierungsphasen der künstlichen Herzklappe wird der Bedienring mit dem Sicherungsknopf entriegelt und dann um eine Position nach rechts gedreht. Unsicherheit über den Ablauf oder eine Fehlbedienung sind damit nahezu ausgeschlossen.
Das Dienstleistungsunternehmen Gerresheimer Item arbeitet seit mehr als zehn Jahren im Produktdesign und der Produktentwicklung. Im beschriebenen Projekt waren auch Mitarbeiter in den Technical Competence Centers der Gerresheimer-Gruppe in Deutschland, USA und China beteiligt. Die Produktentwicklung ist ein Service der Gerresheimer AG, die weltweit eine breite Palette von Produkten für die Primärverpackung und Verabreichung von Medikamenten anbietet. Entwickelt oder optimiert das Unternehmen ein Produkt, hat der Auftraggeber die Wahl, ob es an einer der internationalen Produktionsstätten von Gerresheimer oder bei einem anderen Produzenten in Serie gehen soll. Jena Valve Technology beispielsweise lässt sein Delivery-System von einem dritten Unternehmen fertigen. op
Weitere Informationen Über Gerresheimer Item: www.gerresheimer.com Über Jena Valve Technology: www.jenavalve.com
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