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Hände sprechen und Augen hören

Körpersprache: Verständigung mit definierten Gesten
Hände sprechen und Augen hören

Hände sprechen und Augen hören
Verbindliche Zeichen einer Körpersprache sollen an lauten Arbeitsplätzen für bessere Verständigung sorgen Bild: Peter Winandy
Für eine effektive Verständigung auch an lauten Arbeitsplätzen entwickelt ein Forscher allgemeingültige Gestik. Erste Studien zeigen, dass es damit weniger Missverständnisse gibt und die Arbeitszufriedenheit steigt.

Als Rettungsschwimmer an den Stränden der französischen Atlantikküste griff Dr. Simon Harrison zur Verständigung immer wieder auf Gestik zurück. Als Sprachlehrer wirkte der Engländer an einer DVD mit, in der Körpersprache das Lernen von französischer Grammatik unterstützen half. Heute arbeitet Dr. Simon Harrison an der RWTH Aachen in einem internationalen und interdisziplinären Forschungsteam an der Entwicklung einer verbindlichen Körpersprache, die auch dort Kommunikation erlaubt, wo Sprache nicht weiterhilft. Für laute Fertigungsstraßen, deren Beschäftigte weit voneinander entfernt am Band oder im Takt arbeiten, entwickelt der Linguist konventionalisierte Gestik-Codes. Mit deren Hilfe, so konnte Harrison schon in Feldversuchen nachweisen, steigt nicht nur die Kommunikationsfähigkeit unter den Beschäftigten, sondern auch die Arbeitssicherheit und die Produktivität.

„Wir versuchen, ein unmissverständliches Kommunikationssystem durch einen verbindlichen Code von Gestik zu schaffen“, fasst Dr. Harrison das Forschungsziel zusammen. Leibhaftig erlebt hat er den Bedarf und die Notwendigkeit dazu in einer französischen Fischfabrik, in der die Beschäftigten aufgrund des hohen Geräuschpegels von 90 Dezibel keine Chance hatten, sich durch Zurufe zu verständigen. Er analysierte während zwei Monaten vor Ort die Widrigkeiten und Probleme, um dann Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Mit dem von ihm vorgeschlagenen Gestik-Repertoire kam es rasch zu einer beeindruckenden Effektivitätssteigerung im Betrieb: Die Kommunikation wurde unmissverständlich und dadurch der Arbeitsablauf weniger störungsanfällig, die Maschinenpausen wurden verringert, die Arbeitszufriedenheit und die Effektivität erhöht.
Seit November gehört Harrison, der auch Generalsekretär der internationalen Gesellschaft für Gestik-Studien ist, mit einem zweijährigen Stipendium der Humboldt-Stiftung zur Aachener Forschergruppe „Natural Media & Engineering“ des RWTH-Projekthauses HumTec.
Weitere Informationen zu HumTec: http://www.humtec.rwth-aachen.de
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