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Frosch im Landeanflug

Und außerdem war da noch was
Frosch im Landeanflug

Frosch im Landeanflug
Nahaufnahme der Frosch-Zehen. An den Zehenspitzen befinden sich Haftscheiben Bild: AG Funktionelle Morphologie und Biomechanik
Weltweit sind über 6600 Arten von Fröschen bekannt, die meisten von ihnen können hervorragend springen. Sogar von Baum zu Baum und Ast zu Ast. Das klebrige Geheimnis der kleinen Akrobaten hat eine Studentin erforscht.

Ungefähr ein Viertel aller Froscharten lebt in Bäumen und Sträuchern. Wie diese baumlebenden Frösche es aber schaffen, nach einem Sprung auf schmalen Ästen und Zweigen sicher zu landen, blieb bisher weitgehend unbeantwortet. Eine Studentin konnte nun erstmals gemeinsam mit Wissenschaftlern der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) dokumentieren, wie diese Tiere wahrhafte Kunststücke vollbringen, um aus dem Sprung auf schmalen Ästen zu landen.

„Nach dem Absprung strecken sie alle Viere von sich, bleiben mit Vorder- oder Hinterbein am Ast kleben und schwingen sich dann wie ein Akrobat am Reck um den Ast herum. Alternativ tut es aber auch ein Bauchklatscher“, beschreibt die Biologiestudentin und Erstautorin der Studie Nienke Bijma die Landetechniken von südamerikanischen Baumhöhlen-Krötenlaubfröschen (Trachycephalus resinifictrix).
Für ihre Bachelorarbeit filmte sie die Tiere mit einer Highspeed-Videokamera bei der Landung auf einem dünnen Stab und wertete die Aufnahmen aus. „Dabei haben wir herausgefunden, dass sich die Frösche mit durchschnittlich 1,34 m pro Sekunde durch die Luft bewegen. Bei der Landung halten die Haftscheiben an den Zehenspitzen der Frösche dann das bis zu 14fache des Körpergewichts fest“, ergänzt der Ko-Autor Dr. Thomas Kleinteich, der die Studie in der Arbeitsgruppe Funktionelle Morphologie und Biomechanik.
Besonderen Wert legte das Team auf die Dokumentation möglichst natürlicher Bewegungsabläufe. Bisherige Arbeiten beschäftigten sich nur mit der Landung von bodenlebenden Fröschen auf ebenen Flächen. Die akrobatische Leistung von baumlebenden Arten blieb daher unentdeckt. Im Kieler Versuchsaufbau galt es für die Frösche, aus einer Distanz von 25 cm, was immerhin der rund vierfachen Körperlänge entspricht, eine Stange mit einem Zentimeter Durchmesser zu erreichen. Ein Kinderspiel für die Tiere, weiß Kleinteich: „Mit welcher Extremität der Frosch zunächst Halt am Ast findet, scheint keine Rolle zu spielen. Einmal im Kontakt mit dem Ast, sind selbst einzelne Haftscheiben an den Zehen stark genug, um die Tiere sicher abzufangen.“ Inwieweit die Tiere ihren Landeanflug dabei aktiv kontrollieren können, wird die weitere Forschung zeigen.
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