Auf dem weltweiten Dentalmarkt zeichnet sich eine neue Entwicklung ab: Die automatisierte Herstellung von Zahnersatz mittels Laser-Sinter-Technologie, dem so genannten e-Manufacturing.
In Deutschland wie im restlichen Europa und den USA etablieren sich Fertigungszentren, die sich auf die automatisierte Produktion von Zahnersatz in hohen Stückzahlen spezialisiert haben. „Wir beobachten im Moment zwei scheinbar entgegengesetzte Entwicklungen auf dem globalen Dentalmarkt“, erklärt Martin Bullemer, Key Account Manager Medical bei EOS, Hersteller von Laser-Sinter-Anlagen aus Krailling bei München. Neben dem Trend zum e-Manufacturing in den westlichen Industriestaaten gebe es die manuelle Massenfertigung von Brücken und Kronen in Billiglohnländern wie China. Dank e-Manufacturing könnten die Labors nun schneller und kostengünstiger produzieren, bei einem höheren Qualitätsstandard und gleich niedrigen Kosten pro Einheit wie in China. Auf diese Art werden im Fertigungszentrum für Zahnersatz von Sirona Dental Systems in Bensheim täglich Hunderte von Zahnkronen und Brückengerüsten mit der Laser-Sinter-Technologie gefertigt und an deutsche Zahntechniklabore ausgeliefert, wo sie verblendet und ästhetisch aufgewertet werden. Ein ähnliches Konzept verfolgt das Fertigungslabor Suntech in Düsseldorf, das zur Sun Dental-Gruppe gehört. Es nutzt ebenfalls die EOS-Technologie und will bis 2010 allein in Deutschland 2000 Dentallabore und Zahnarztpraxen beliefern. Bislang wurde Zahnersatz aus Metall per Gusstechnik hergestellt. Mit der konventionellen Methode kann ein Zahntechniker jedoch durchschnittlich nur zehn Zahnkronen pro Tag produzieren. Die neue Technologie ist hier weit überlegen: Eine Laser-Sinter-Anlage schafft immerhin bis zu 500 Gerüste für Zahnkronen. Dies geschieht zudem vollautomatisiert in 24 Stunden und bei bleibend hoher Fertigungsqualität.
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