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Eine Zierde fürs Gehäuse

Geräteschutzschalter: Normgerechte Sicherheit in der Medizintechnik
Eine Zierde fürs Gehäuse

Geräteschutzschalter in elektromedizinischen Geräten sorgen für Sicherheit und Bedienkomfort und senken die Service- kosten. Doch zuerst muss der Schutzschalter die strengen Vorgaben erfüllen.

Hersteller von Medizintechnik verarbeiten viele zugekaufte Zubehörteile in einem Gerät. Die Konformität nach DIN EN 60601-1 sowie Zulassungen nach VDE und UL erleichtern dem Hersteller die Zulassung seines Gesamtsystems. Dies gilt natürlich ebenfalls für Geräteschutzschalter.

Auch im Umfeld der Medizintechnik haben sich solche Vorgaben durchgesetzt. So kommen beispielsweise auch in Geräten der Labortechnik Geräteschutzschalter zum Einsatz, die genau den Anforderungen der DIN EN 60601-1 genügen, obwohl diese Norm bei dieser Gerätegattung keine Anwendung findet. Zentrifugen liegen außerhalb des Geltungsbereiches für die DIN EN 60601-1, werden aber meist mit den gleichen Geräteschutzschaltern abgesichert.
Die Applikationen von Geräteschutzschaltern in der Medizintechnik reichen von A wie Analysegerät bis zu Z wie Zentrifuge. Bei einem Patientenlifter kommt beispielsweise der E-T-A Schutzschalter 3120 mit Druck- tasten zum Einsatz. Würde dort an Stelle des Schutzschalters eine herkömmliche Schmelzsicherung eingesetzt, wäre im Überlastfall während des Betriebes ein sicheres Ablassen des Patienten nicht mehr gewährleistet. Der Patient müsste in einer für ihn eventuell unbequemen Stellung verweilen, bis entweder die Sicherung ersetzt oder die Handkurbel montiert ist.
Bei vielen nicht wiederholbaren Tests, beispielsweise bei Blutanalysen, ist eine ständige Verfügbarkeit der Ausrüstung dringend erforderlich. Die Rücksetzbarkeit von Schutzschaltern ist eines der Hauptargumente für die Verwendung in der Medizintechnik. Das Gleiche gilt natürlich auch bei Geräten, die für lebenserhaltende Funktionen eingesetzt werden.
Wie in anderen Industriebereichen spielt auch in der Medizintechnik das Gerätedesign eine immer wichtigere Rolle. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ändert sich auch das Design der Geräteschutzschalter. War früher ein Schutzschalter ein schwarzes Kästchen, das auf der Geräterückseite versteckt wurde, sind heute Schutzschalter auf dem Markt, die mit ihrer Form und Farbe auch auf der Front moderner Geräte harmonisch eingefügt werden können.
Dem internationalen Umfeld und daraus resultierenden Anforderungen wird die Kombination aus Schutzschalter und Kaltgerätesteckermodul gerecht. Für jedes Land kann der Hersteller dem Medizinprodukt eine landesspezifische Netzleitung beilegen, ohne an dem eigentlichen Gerät eine Änderung vornehmen zu müssen, da die Schnittstelle mit dem Kaltgerätestecker immer gleich bleibt.
Neben den Anforderungen aus einschlägigen Normen, gibt es noch weitere Aspekte, die für Geräteschutzschalter in der Medizintechnik sprechen: Sie ermöglichen im Gegensatz zu herkömmlichen Schmelzsicherungen eine genauere Anpassung an die jeweilige elektrische Last. Ein echtes Einsparpotenzial leitet sich für die Verkabelung ab. Die Kabelquerschnitte können bei Geräten mit Schutzschaltern kleiner ausfallen, da die maximalen Ströme durch die genaue Auslegung geringer sind als bei der Absicherung mit einer Schmelzsicherung. Ein weiterer Vorteil der Schutzschalter gegenüber den Schmelzsicherungen besteht in der nicht vorhandenen Alterung. Die Legierung einer Schmelzsicherung altert und führt somit zu einem verfrühten Durchbrennen. Dies hat einen Ausfall des jeweiligen medizinischen Gerätes zur Folge. Dem entgegen steht die über Jahre konstante Auslöse-Charakteristik eines – beispielsweise thermischen – Geräteschutzschalters.
Im Falle eines Überstroms müssen herkömmliche Sicherungen ausgetauscht werden – der Schutzschalter wird nach der Problembehebung einfach wieder eingeschaltet. Kostenintensive Wartungsarbeiten und Ersatzteile entfallen. Für laufende Geräteserien ist zudem eine Aufrüstung möglich, ohne dass mechanische Änderungen an Gehäuseteilen notwendig werden.
Die Kombination der Funktionen
  • Ein-/Ausschalten,
  • Überstromschutz und
  • Beleuchtung / Statusanzeige
in einem Geräteschutzschalter bedeutet einen gewissen Gestaltungsspielraum für den Entwickler von elektromedizinischen Geräten. Er benötigt für das Umsetzen der genannten Funktionen nur einen Geräteausschnitt, und der Verdrahtungsaufwand wird deutlich reduziert. Das ist ein weiterer Sicherheitsgewinn, da oftmals kritische Kontaktwiderstände durch die Integration in den Geräteschutzschalter entfallen.
Mike H. Beuttler Geschäftsfeldmanager bei E-T-A Elektronische Apparate in Altdorf

Ihr Stichwort
• Geräteschutz
• Qualitätsstandard
• DIN-Normen • VDE-/UL-Zulassung • Schalterdesign
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