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Ein offenes Ohr für den Partner

Cluster: Schweizer Medizintechnikhersteller setzen auf Kooperation
Ein offenes Ohr für den Partner

Die Medizintechnik zählt zu den wachstumsstärksten Branchen im Alpenland. Besonders bei orthopädischen Apparaten und medizinischen Instrumenten sind die Schweizer Hersteller führend. Cluster stärken ihre Position auf dem Weltmarkt.

Brite ist tomatenrot, pflaumenblau oder zitronengelb, klein und pfiffig – und soll Hörgeschädigten helfen, ihr Leben besser zu meistern. Die Auszeichnung ihres Brite-Hörsystems mit dem begehrten red dot- Designpreis hat die Schweizer Bernafon AG für ihr Gespür für Trends und den Mut, Innovationen schnell umzusetzen, belohnt. Das Berner Traditionsunternehmen, das sich selbst als schnellen und agilen Hersteller bezeichnet, weiß das Marktpotenzial zu nutzen: „Im Moment trägt nur jeder Fünfte, der ein Hörgerät benötigt, auch wirklich eines“, erklärt Bernafon CEO Erich Spahr.

Die Gründe sind bekannt: Im Gegensatz zu Sehhilfen wie der Brille werden Hörgeräte immer noch als Prothese und das verminderte Gehör als ein zu versteckendes Gebrechen abgetan. „Wir wollen mit modernen Technologien und neuartigem Design diesem Stigma-Effekt entgegen wirken“, so Spahr. Ziel sei es, der jüngeren Generation der Hörgeschädigten qualitativ hochwertige und pfiffig gestaltete Geräte anzubieten. Das Designkonzept für Brite stammt vom Bieler Innovationshaus Creaholic SA. Die Mitarbeiter ließen sich von der Natur inspirieren, von weichen, organischen Formen und sanften Oberflächen. Die Auszeichnung für das gemeinsame Projekt ist aber nicht alles, was Bernafon und Creaholic verbindet: Beide Unternehmen gehören dem Medical Cluster Bern an – einem Netzwerk für Firmen und Institutionen aus der Medizintechnik.
Als Bindeglied zwischen der medizinischen Forschung und der Entwicklung, den Medizintechnikunternehmen sowie der Zulieferindustrie in der Schweiz wurde bereits 1997 der Medical Cluster Bern gegründet. Die Absicht der Gründungsunternehmen: Eine starke Vernetzungsplattform mit den im Kanton Bern tätigen Unternehmen der Medizintechnik aufzubauen sowie die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und den Hochschulen zu intensivieren. Die Zusammenarbeit zwischen Bernafon und den Produktentwicklern von Creaholic ist nur eine Erfolgsgeschichte aus dem Berner Medizintechnik-Netzwerk: Heute hat der Medical Cluster über 100 Mitglieder, die zu 75 % aus dem Kanton Bern und insgesamt aus elf Kantonen stammen. Die Mitglieder sind vom Waadtland bis nach St. Gallen angesiedelt. Zu den Aufgaben des Cluster gehören der Technologietransfer, die Aus- und Weiterbildung sowie Veranstaltungen, erklärt Cluster-Manager Peter Biedermann.
Im gesamten Alpenland beschäftigen drei Viertel der rund 500 Betriebe weniger als 50 Mitarbeiter, 93 % weniger als 250 Personen. Sie stehen mit rund 40 000 Beschäftigten für eine Exportleistung von über 5 Mrd. US-$ und jährliche Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Höhe von knapp 400 Mio. US-$. Um als KMU gegen die großen Konzerne im Weltmarkt bestehen zu können, profitieren die Schweizer Hersteller gerne von den Netzwerken, die sich in den Regionen mit Schwerpunkt Medizintechnik gebildet haben. Dazu gehören auch das Jura, der Genfer See, Basel und Solothurn sowie die Gegenden um Zug und Zürich. Weitere aktive Cluster für die Medizintechnikbranche sind:
  • Bioalps – Lake Geneva Biotech Cluster
  • Biopolo – Ticino Biotech Cluster
  • Basel Area – Basel Area Biotech Cluster
  • Zurich Mednet – Zürich Area Biotech Cluster
Allein im Kanton Bern wächst die Medtec-Branche jährlich um rund 5,6 %, gemessen am BIP und an den Erwerbstätigen. Rund 20 % der in der Schweiz im Medizintechnikbereich Beschäftigten arbeiten in Berner Betrieben. Der Kanton hat die Medizintechnik deshalb längst als wichtiges Zugpferd der Wirtschaftskraft erkannt. Neben dem Hörgerätehersteller Bernafon sind auch Unternehmen wie Straumann, Haag-Streit, Roche Diagnostics, Ypsomed oder CSL Behring in der Region ansässig.
Berner Medizintechnikhersteller profitieren von der Vernetzungsplattform
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