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Die Augen-zu-Diät

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Die Augen-zu-Diät

Die Augen-zu-Diät
Allein der Anblick macht Appetit: Dass solche Bilder das Hungergefühl anregen, liegt an dem Hormon Ghrelin, das durch optische Reize vermehrt ausgeschüttet wird (Bild: MPI für Psychiatrie)
Schon auf den Speiseplan für die Kantine geschaut? Freitag ist Fisch obligatorisch, Gemüsepizza politisch korrekt und Schweinenacken die am häufigsten gewählte Alternative. Macht Sie alles nicht so richtig an? Kein Wunder, das sind ja auch nur Worte. Hätte ich Ihnen Bilder gezeigt, würden Sie jetzt wahrscheinlich schon nicht mehr weiterlesen, sondern wären bereits auf dem Weg zum Essen.

Wir sind nämlich fürchterlich verführbar, und das nicht nur durch Bilder nackter menschlicher Körperteile. Forscher vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München haben nachgewiesen, dass allein das Bild einer leckeren Mahlzeit den Spiegel eines appetitanregenden Hormons im Blut steigen lässt. Nur gucken, nicht anfassen? Das könnte schwierig werden. Denn ohne dass der Mensch dabei viel zu entscheiden hätte, bekommt er mit dem steigenden Hormonpegel einfach Appetit. Der Stoff, der das bewirkt, heißt übrigens Ghrelin, für Growth Hormone Release Inducing. Wobei ich sofort an kleine Monster denken musste, warum nur?
Aber was heißt das für uns? Ein kluger Caterer schickt Ihnen ab sofort den Speiseplan für die Kantine als PDF-Datei mit Bildern, am besten direkt vor der Mittagspause. Das dürfte unwiderstehlich sein und den Umsatz steigern. Ihr Ernährungsberater hingegen würde sagen: „Vermeiden Sie das Betrachten appetitlicher Speisen, sie werden sonst hungrig!“ Klarer Fall: Wir wären da bei der Augen-zu-und-durch-Diät. Ob das so funktioniert? Die Erfolgschancen würde ich spontan als eher durchschnittlich einstufen.
Wobei „Augen zu“ im Zusammenhang mit Ghrelin trotzdem ein guter Tipp wäre – wenn es nämlich um die geschlossenen Lider während des Schlafes geht. Wer nicht genug schläft, so die Wissenschaft, hat mehr Ghrelin im Blut – damit mehr Appetit und angesichts der zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbaren Leckereien wahrscheinlich auch bald mehr Speck an Taille, Hüfte, Kinn oder wo er sonst noch stört.
Gäbe es in dieser Geschichte aber nicht vielleicht doch eine Augen-auf-Variante? Dazu brauchen wir nur eine Health-App. Die meldet sich jeden Tag pünktlich zum Elf-Uhr-Loch oder auch kurz vor Feierabend. Wenn sich der Gedanke an die kalorienreiche Notration in der rechten Schreibtischschublade aufzudrängen beginnt, kommt dann die rettende MMS mit einem Bild: gesunde Salatblätter, ein Stück Apfelsine, ein paar Apfelschnitze, ganz nach Saison, geographischer Position und Tageszeit. Wenn wir das Ghrelin schon nicht umgehen können, lässt es sich vielleicht umlenken. Ein Name für die App: Obst Watchers.
Wikipedia weiß mehr über das Hormon Ghrelin
Ghrelin – Chancen für die Medizin (ggf. eigene Meldung erstellen und verlinken)
http://idw-online.de/pages/de/news396824
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