Die deutschen Medizintechnik-Unternehmen können ihren Erfolgskurs im Ausland fortsetzen. So lautet die Prognose des Deutschen Industrieverbandes Spectaris für das laufende Jahr. Das Inlandsgeschäft hinkt hinterher.
2006 konnte die Medizintechnik ein Umsatzplus in Höhe von 11 % auf 16,3 Mrd. Euro verbuchen. Dennoch verdeutliche die Diskrepanz zwischen Exporten und Heimatmarkt die anhaltenden Probleme im deutschen Gesundheitswesen, erklärt Sven Behrens, Hauptgeschäftsführer des Berliner Indstrieverbandes für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V.
Während 2006 der Auslandsumsatz um 16 % auf etwa 10,6 Mrd. Euro stieg, erreichte das Inlandsgeschäft lediglich ein schwaches Plus von rund 3 % auf 5,7 Mrd. Euro. Die Exportquote lag damit bei über 65 %, so Behrens. Die Beschäftigtenzahl in den rund 1200 Betrieben der Branche (2005: 1236) lag mit 87 300 Mitarbeitern etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Für den Zeitraum bis 2010 rechnet der Hauptgeschäftsführer mit einer langfristigen jährlichen Wachstumsrate des Weltmarktes für Medizintechnik von rund 4 bis 5 %.
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft der Branche stehen dabei allerdings im Gegensatz zur schwachen Entwicklung des Inlandsmarktes. Hier liege eine Gefahr für den Standort Deutschland. Entsprechend gedämpft seien daher die Erwartungen der deutschen Medizintechnik-Industrie für das Inland, wo Behrens auch 2007 nicht mit einer spürbaren Verbesserung rechnet. Dabei sei ein funktionierender Inlandsmarkt mittel- und langfristig die Voraussetzung für den Erhalt der Spitzenposition der deutschen Medizintechnik im Ausland.
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