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„Der japanische Markt ist hoch innovativ und verschlossen“

Erfahrungsbericht: Die Schott AG tritt als Mehrheitseigner der Moritex Corporation in Japan auf
„Der japanische Markt ist hoch innovativ und verschlossen“

Die Mainzer Schott AG ist seit über 40 Jahren in Japan aktiv. Mit der freundlichen Übernahme einer japanischen Firma stärkt der Technologiekonzern seine Marktposition: Seit 2008 ist das Unternehmen Mehrheitseigner der Moritex Corporation aus Tokio.

Herr Warrelmann, was führte zum Einstieg von Schott bei Moritex?

Moritex hat eine interessante Produktpalette im Bereich Machine Vision und Imaging, die das Produktportfolio von Schott hervorragend ergänzt. Zudem hat Moritex in Japan eine starke Marktpräsenz und -reputation. Es gab bereits seit 2007 eine strategische Zusammenarbeit in Vertrieb und Entwicklung. Im Rahmen einer freundlichen Übernahme mit Unterstützung der Moritex-Geschäftsleitung haben wir dann 2008 die Mehrheit an diesem börsennotierten Unternehmen übernommen.
Was bringt die Übernahme beiden Seiten?
Die Produktpaletten ergänzen sich hervorragend. Moritex gewinnt durch Schott einen Entwicklungs- und Vertriebspartner mit starker Präsenz in Europa und den USA, Schott erreicht dieses in Japan und Asien. Wir können jetzt in Japan technische Entwicklung, Prototypenbau, Fertigung und Kundenbetreuung anbieten. Applikationsengineering findet vor Ort in japanischer Sprache statt. Zusätzlich gewann Schott Lighting and Imaging durch die Übernahme einen erfahrenen Produktionsstandort in China hinzu.
War es schwierig, die bürokratischen Hürden zu überwinden?
Da Schott bereits seit 1966 in Japan aktiv ist, gestaltete dies sich einfacher als dies für komplette Neueinsteiger wäre. Zusätzlich hat die Schott AG bereits Erfahrungen bei Unternehmensbeteiligungen auch in Japan. So arbeitet schon seit vielen Jahren das Joint Venture NEC Schott Components erfolgreich am Markt.
Worin liegen für Sie die Besonderheiten des japanischen Marktes für Medizintechnik?
Er ist hoch innovativ, aber auch sehr verschlossen. Um hier zu Forschungen und Neuentwicklungen Zugang zu finden, muss man schon japanisch sprechen und „denken“ können. Die interkulturellen Unterschiede sind sehr groß und können nicht hinreichend durch ein entsprechendes Training abgedeckt werden. Daher findet ein dauerhafter personeller Austausch statt. Deutsche Entwicklungsingenieure sind am Moritex-Standort in Japan eingesetzt, umgekehrt arbeiten japanische Ingenieure in unserem deutschen Werk.
Welche Chancen bietet dieser Markt?
Im Bereich der Innovationen unternimmt Japan große Anstrengungen, bei Systemen zur frühzeitigen Diagnose von Krankheiten eine hervorragende Rolle zu spielen. Darüber hinaus hat auch Japan die Herausforderung einer immer älter werdenden Bevölkerung zu bewältigen. Hierdurch ergeben sich wie in jedem anderen Land mit entsprechender medizinischer Versorgung Vertriebspotenziale. Zusätzlich exportieren die japanischen Medizintechnik-Unternehmen einen großen Teil ihrer Produkte wieder in andere Länder.
Wie sehen Ihre Ziele in Japan aus?
Wir wollen wie in Europa und den USA auch in Asien und insbesondere in Japan ein führender Zulieferer für optische Produkte und LED-Beleuchtungslösungen für den medizintechnischen Markt werden.
Bettina Gonser Freie Journalistin in Stuttgart
Weitere Informationen www.schott.com www.moritex.co.jp
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