Die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Lagerbedingungen medizinischer Produkte wird immer wichtiger. Das Identifikationsverfahren RFID überzeugt durch seine kontaktfreie Datenerfassung, hohe Datenmenge und Präzision. Neuerdings können RFID-Inlays nicht nur hinterspritzt, sondern komplett von Kunststoff umschlossen werden.
Innovative RFID-Lösungen setzen sich bei den automatischen Identifikationsverfahren immer stärker durch. So auch im Diagnostik- und Pharmabereich, denn dort eröffnet das Radio-Frequency-Identification-Verfahren neue Möglichkeiten für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Analysedaten und Lagerbedingungen. Dabei werden bei den zur Verfügung stehenden Datenmengen neue Maßstäbe gesetzt. Der integrierte Chip ermöglicht es, gespeicherte Informationen während des gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu erweitern oder neu zu überschreiben.
Die Weidmann Medical Technology AG, Rapperswil, hat zwei Verfahren entwickelt, bei denen RFID-Inlays an jedem beliebigen Ort auf dem jeweiligen Artikel positioniert und je nach Bedarf ganz oder auch nur teilweise im Kunststoff eingebettet werden können. Dies war bei herkömmlichen Identifikationsverfahren wie Dot-Matrix oder Barcodes nicht möglich.
Obwohl durch die Integration von RFID-Tags ein Mehrwert generiert wird, dürfen sich die Produktionskosten der preissensiblen Einwegartikel nicht übermässig erhöhen. Bei den neuen Verfahren wird die empfindliche Elektronik von einer eigens dafür konzipierten, patentierten Schmelze-Umlenkung geschützt. Dadurch können sehr geringe Ausfallraten erzielt werden.
Beim Inmold-Verfahren wird das Inlay mit Kunststoff hinterspritzt. Soll das Inlay jedoch nicht hinterspritzt, sondern komplett vom Kunststoff umschlossen werden, kommt das Overmold-Verfahren zur Anwendung. Beide eignen sich für alle gängigen Thermoplaste. In enger Zusammenarbeit mit führenden Chip-Herstellern bietet Weidmann den Anwendern Komplettlösungen an – von der Auswahl des für die spezifische Anwendung optimalen Inlays und der Proto-typenfertigung bis hin zur Serienproduktion und zu Logistik-Lösungen.
Das im schweizerischen Rapperswil-Jona ansässige und weltweit agierende Unternehmen verfügt in seinen Produktionsstätten in Bad Ragaz und Auburn, USA, über Reinräume der Klassen 7 und 8. Seine hochpräzisen, vollautomatischen Fertigungsanlagen produzieren beispielsweise Stechhilfen für Diabetiker in Großserie.
Dafür floss neben neuen Verfahren aus der Kunststofftechnik und dem Mehrkomponentenspritzguss auch Know-how aus der Uhrenindustrie in die Montagetechnik ein. Durch solche Technologie-Transfers entstehen den Angaben zufolge auch für Produkte aus dem Life-Sciences-Bereich und der Medizintechnik neue Möglichkeiten, die eine bisher nicht denkbare Präzision zulassen.
Weidmann Medical gehört zur Wicor-Gruppe, die weltweit an über 30 Standorten in den Geschäftsfelder Electrical Technology und Medical Technology tätig ist und rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt.
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