Startseite » Allgemein »

Das Klima vor der eigenen Haustür messen

Bürger-Projekt „Sense-Box“: Bausatz für stationäre und mobile Sensoren
Das Klima vor der eigenen Haustür messen

Das Klima vor der eigenen Haustür messen
Die grüne „Sense-Box“ beinhaltet Bauteile, aus denen jeder eine eigene Messstation zusammensetzen kann (Bild: WWU/ifgi)
Die „Sense-Box“ ist ein von Geoinformatikern entwickelter Bausatz für stationäre und mobile Sensoren und wird vielerorts von Laien genutzt, um Klimadaten zu messen. Mit Hilfe des BMBF sollen es noch deutlich mehr Messstationen werden.

Mehr als 100 der kleinen grünen Boxen sind bereits im Einsatz: ob in Hamburg, im niederländischen Zwolle oder sogar auf der Zugspitze im Norden Tirols – die „Sense-Box“ hat ihre Heimatstadt Münster längst hinter sich gelassen. Der von münsterschen Geoinformatikern entwickelte Bausatz für stationäre und mobile Sensoren wird vielerorts von Laien genutzt, um Klimadaten zu messen. Neben Privathaushalten verwenden besonders auch Schülerlabore und Museen die Boxen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt nun für drei Jahre mit 960 000 Euro. Koordinatorin ist Prof. Angela Schwering vom Institut für Geoinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU).

„Uns liegt es am Herzen, dass Bürger durch so genannte Citizen-Science-Projekte an der Wissenschaft teilhaben können, also selbst messen und auch eigene Fragen stellen“, sagt Thomas Bartoschek, der das Projekt gemeinsam mit Angela Schwering leitet. „Dafür ist die ‚Sense-Box‘, die es auch in einer Version für Schulklassen gibt, genau richtig.“
Mit wenig Aufwand kann jeder aus dem Bausatz eine eigene Messstation aufbauen. Tüftler können auch eigene Sensoren hinzufügen und neue Software zur Datenverarbeitung entwickeln. Die Daten aller Messstationen stehen der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung, die Standorte sind dort auf einer Landkarte sichtbar.
Die „Sense-Boxen“ messen unter anderem Umweltdaten über Licht, Klima, Verkehrsaufkommen und Lärmbelästigung. In dem vom BMBF geförderten Projekt wollen die Forscher nun weitere Sensoren entwickeln: zur Messung des Grads der Wolkenbedeckung und zur Überprüfung der Wasser- und Luftqualität. „Die ‚Sense-Box‘ hat das Potenzial, flächendeckend Klimadaten zu sammeln. Das können professionelle Wetterstationen nicht leisten, dafür gibt es zu wenige. Gerade im Bereich der Luftqualitätsmessung wäre es aber sehr interessant, Daten von möglichst vielen Orten zu bekommen“, unterstreicht Angela Schwering.
Die Forscher sehen auch noch Verbesserungsbedarf bei der „Sense-Box“. Zum Beispiel liefern manche der Boxen unbrauchbare Daten, weil sie an einem zur Messung ungeeigneten Ort aufgestellt wurden. „Das müssen wir berücksichtigen und die Qualität der Daten richtig bewerten, damit wir sie wissenschaftlich nutzen können“, so Thomas Bartoschek. Unter anderem vergleichen die Geoinformatiker daher die Messdaten in Langzeittests mit den Daten, die professionelle Wetterstationen liefern. In den kommenden drei Jahren wollen sie zudem statistische Methoden entwickeln, um die Datenauswertung zu optimieren.
Aktuelle Ausgabe
Titelbild medizin technik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Titelthema: PFAS

Medizintechnik ohne PFAS: Suche nach sinnvollem Ersatz

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Aktuelles Webinar

Multiphysik-Simulation

Medizintechnik: Multiphysik-Simulation

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de