Die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE und das Aktionsbündnis für Patientensicherheit haben zum vierten Mal den Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik vergeben. Den ersten Preis und 5000 Euro erhält Dr.-Ing. Tobias Wartzek von der RWTH Aachen. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit kontaktlosem medizinischen Monitoring, das Patienten eine nahezu unmerkliche und automatische Überwachung der Vitalparameter ermöglicht. Etablierte Messtechniken benötigen in der Regel immer eine Vorbereitungszeit, eine Verkabelung am Patienten sowie Expertenwissen zur Bedienung des Gerätes. Am Beispiel der kontaktlosen kapazitiven Messung des Elektrokardiogramms (EKG) und der Atmung betrachtet Wartzek die gesamte Messkette von den Sensoren bis hin zur Signalverarbeitung und -anzeige mit dem Ziel, valide Messwerte der Herz- und Atemrate zu erhalten. Eine Herausforderung bei der kontaktlosen Messung sind Störungen. Der Autor geht in seiner Doktorarbeit „Kontaktlose und robuste Überwachung des kardiorespiratorischen Systems mittels kapazitiver Messtechnik“ darauf ein, wie diese erkannt und reduziert werden können. Die Belastbarkeit seiner Lösungsvorschläge demonstriert er an künstlichen Signalen wie auch an Messdaten von Freiwilligen. Als Anwendungsbereich schlägt Wartzek das intelligente Krankenbett in Bereichen niedriger Überwachungsstufe vor, um so die Patientensicherheit deutlich zu erhöhen. Der mit 1000 Euro dotierte zweite Preis geht an Johannes Thölking für seine Veröffentlichung „Individualisierte dreidimensionale Online-Dosisverifikation in der intensitätsmodulierten Strahlentherapie zur Steigerung der Patientensicherheit“. Mit dem dritten Preis und 500 Euro wurde Anna-Maria von Saucken für ihre Veröffentlichung „Prospektiv nutzergerechte Softwaregestaltung in integrierten OP-Sälen“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (VDE|DGBMT) in Lübeck statt.
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