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Antihafteffekt durch Plasma

Plasmatechnologie: Effiziente Pipetten-Behandlung im Inline-Prozess
Antihafteffekt durch Plasma

Antihafteffekt durch Plasma
Pipetten aus Polypropylen (PP) vor und nach (rechts) der Plasmabehandlung: Die verbleibende Flüssigkeitsmenge wurde auf ein Minimum reduziert Bild: Diener Electronic
Wie sich mittels Plasmatechnologie dauerhaft superhydro- phobe Schichten für Pipettenspitzen erzeugen lassen, zeigt Diener Electronic. Mit der vorgestelltenNiederdruck-Plasmaanlage können die Pipetten sogar im Inline-Prozess effizient behandelt werden.

Hersteller und Anwender von Pipetten kennen das Problem: Viele Proben gilt es mit höchster Präzision zu pipettieren. Dazu gehören teure Enzyme ebenso wie Proben, die nur in geringen Mengen zur Verfügung stehen und solche, die zur Schaumbildung neigen. Die Flüssigkeitsmenge, die in den Disposables verbleibt, sollte in diesen Fällen so weit wie möglich reduziert werden.

Doch oft laufen die Flüssigkeiten nicht optimal aus der Pipettenspitze heraus; einzelne Tröpfchen oder ein dünner Film verbleiben bei genauem Blick in dem Flüssigkeitsdosierer. Aus diesem Grund gehen immer mehr Hersteller dazu über, so genannte Low-Retention-Pipetten- und Filterspitzen zu produzieren, indem sie ihnen eine ultrahydrophobe Oberfläche verpassen.
Eine Lösung dafür ist die Plasmapolymerisation der Oberfläche der Pipettenspitzen in einer Niederdruck-Plasmaanlage: Das Plasma reagiert mit der Oberfläche des Materials so, dass verschiedene Molekularstrukturen gebildet werden, welche die Benetzung verbessern – ohne die Materialeigenschaften der Polypropylene zu verändern, denn die Modifikationen erstrecken sich nur auf einen Bereich von 10 µm. Der Hintergrund: PP verfügt bereits über eine relativ hohe Oberflächenspannung. Bei unbehandeltem PP liegt der Wert bei rund 30 mN/m. Nach der Plasmabehandlung sinkt der Wert der Pipettenspitzen auf unter 10 mN/m. Selbst der für seine geringe Oberflächenspannung bekannte Thermoplast PTFE (Teflon) bringt es noch auf knapp 19 mN/m. Außerdem handelt es sich nicht um eine Silikonisierung der Oberfläche, durch welche die Proben verunreinigt werden können.
Medizintechnikhersteller können jetzt mit einer Niederdruck-Plasmaanlage Pipetten aus Polypropylen (PP) sogar im Inline-Prozess effizient behandeln. Die Diener Electronic GmbH + Co. KG aus Ebhausen hat für diese Anwendung die Niederdruckanlage Tetra 200 so modifiziert, dass sie auch inline in Produktionsprozesse eingebunden werden kann: Wenn die Pipetten aus der Spritzgießmaschine kommen, füllt ein Roboter sie in Trays. Ein weiterer Roboter bringt die Trays auf Warenträger für die Plasmaanlage auf. Die Plasmakammer schließt sich von oben, die Beschichtung startet. Anschließend werden die Pipettenspitzen automatisch verpackt. Insgesamt bietet die Anlage Platz für die Behandlung von 100 Pipetten-Boxen mit je 96 Pipetten. Iin einem Arbeitsgang lassen sich also knapp 10 000 Pipetten behandeln.

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