„Gustav“ hieß das Skelett aus Kunststoffknochen und hatte eine Zigarette aus Kreide zwischen den Zähnen: So unverfänglich haben wir in der Schule den menschlichen Knochenbau kennengelernt. Die Anatomen im 19. Jahrhundert näherten sich ihrem Fach realistischer. Sobald ein Todesurteil vollstreckt war, brachte man gemäß den damaligen Gepflogenheiten die Leichen zum Sezieren in die örtliche Anatomie. So wurden auch die Knochen des 1774 geborenen Christian Reinhard, bekannt als Schwarzer Jonas, nach seiner Enthauptung im November 1803 dem Anatom Jacob Fidelius Ackermann übergeben. Der präparierte das Skelett und brachte es 1805 mit nach Heidelberg. Dort ist es heute in einer Ausstellung zur Anatomie und ihrer Geschichte zu sehen. Sie trägt den Titel „Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen“, wurde von der Uni-Bibliothek Heidelberg und dem Institut für Anatomie und Zellbiologie zusammengestellt und ist bis Febuar 2014 zu sehen. Zur virtuellen Ausstellung: http://anatomie2013.uni-hd.de
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