Alles im Gleichgewicht

Seit Jahrzehnten setzt die Straschu-Elektronikgruppe aus Stuhr Ideen ihrer Kunden in wirtschaftliche elektronische und mechatronische Baugruppen, Geräte und Systeme um. Schlüsselkomponenten wie Leiterplatten, Baugruppen, SMD-Schablonen, Lötmasken und Warenträger sowie mechanische Komponenten werden an drei Standorten eigengefertigt.

Um den Anforderungen der Medizintechnik-Branche gerecht zu werden, hat sich die Straschu Industrie-Elektronik GmbH vor zwei Jahren nach ISO 13485 zertifizieren lassen. Vom Fullservice-EMS-Anbieter erhalten die Abnehmer der Produkte umfassende Unterstützung in allen Phasen des Produktlebenszyklus: von Entwicklung und Design über Prüfen und Testen, Materialbeschaffung und -bevorratung bis hin zu Muster-, Serienfertigung, Montage, Logistikleistungen und After Sales Support. Jedes dieser Leistungsmodule ist je nach Anwendung abzurufen oder beliebig kombinierbar.

Schon in der Entwicklungs- und Design-Phase werden die Produktionsabläufe und Testmöglichkeiten optimiert. Für die Testphase steht eine Vielzahl von optischen als auch elektrischen Testverfahren für alle Schlüsselkomponenten zur Verfügung. Die Produktion von Baugruppen als Prototypen und in Serie erfolgt im Fertigungszentrum in Stuhr. Leiterplatten, sowohl in doppelseitiger Ausführung als Flex- oder Starrflex als auch Multilayer in beliebiger Lagenzahl, werden in Oldenburg gefertigt. SMD-Schablonen, Löt- und Bestückungshilfen sowie Mechanikkomponenten werden in Rostock erstellt.

Für alle Leistungen gibt es einen Ansprechpartner, der während der gesamten Projektphase beratend und unterstützend eingebunden ist. Diese Leistungsvielfalt hat die Homoth Medizinelektronik GmbH & Co. KG veranlasst, Baugruppen als Prototypen und in Serie bei der Elektronikgruppe fertigen zu lassen. Das Hamburger Unternehmen entwickelt und produziert seit 40 Jahren Diagnostik-Systeme für den HNO-Bereich und ist weltweit führend auf diesem Gebiet. In enger Zusammenarbeit mit technischen Universitäten hat der Medizinelektronik- Anbieter zahlreiche Produkte für die HNO-Diagnostik entwickelt und produziert. Ins- gesamt kommen heute 8000 HNO-Diagnostik-Center sowie 4000 Einzelsysteme sowohl in HNO-Kliniken und -Praxen zur Anwendung.

Für Homoth fertigte Straschu unter anderem die Elektronik für einen Luftkalorisator. Mit diesem Gerät werden thermische Prüfungen des Gehörganges statt mit kaltem oder warmen Wasser mit entsprechend temperierter Luft durchgeführt. Der Entwicklungsdienstleister übernahm bei diesem Auftrag sowohl die Prototypen- als auch die Serienfertigung der elektronischen Schaltung.

Während der Prototypenphase wurden Schaltpläne, Bauteillisten und Layout der Leiterplatte überprüft. Hierbei erfolgten eine erste technische Analyse der Komponenten sowie eine Kostenprüfung von Leiterplatte und Bauteilen. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde besonderes Augenmerk auf Machbarkeit und Kostenoptimierung hinsichtlich einer effektiven Serienfertigung gelegt. Bereits hier wurden die Bauteilpositionen und Mindestabstände untereinander wie auch die Einhaltung besonderer Vorgaben für spezielle Bauformen kontrolliert. Weitere Bestandteile der Prüfung betrafen die Fertigungszeiten der Baugruppe inklusive Bauteilbeschaffung. Letztendlich wurden die notwendigen Fertigungsschritte und Werkzeuge definiert. Das Ergebnis der Machbarkeit und Kosten erhielten die Projektingenieure von Homoth zur weiteren Entwicklung.

Nach Entwicklungsabschluss wurden Schaltpläne, Layoutdaten der Leiterplatte und Bauteillisten erneut überprüft. Es erfolgte ein Design-Rule-Check, und die Verfügbarkeit der Bauteilsituation wurde erneut festgestellt. Treten zu diesem Zeitpunkt Engpässe auf, unterstützt Straschu seine Auftraggeber beispielsweise bei der Suche nach Second-Source-Bauteilen oder nach alternativen Herstellern.

Für die Prototypenfertigung müssen die benötigten Werkzeuge sowohl für die Leiterplatten- als auch die Baugruppenfertigung bereitgestellt werden. Eine günstige Nutzengestaltung der Leiterplatte sowie die Positionierung der Bauteile sind für ein gutes Lötergebnis, die optische Inspektion und weitere Prüfmethoden ausschlaggebend. Empfehlenswert ist es, dass die Serienfertigung zeitnah an der Fertigung des Prototypen liegt.

Nach erfolgter Prototypenfreigabe startet die Serienfertigung. Termingerechte Beschaffung der Einzelkomponenten und die Bereitstellung der Fertigungskapazitäten sind für den Hersteller selbstverständlich. Die Stuhrer-Elektronikgruppe fertigt die gewünschte Menge und liefert zum gewünschten Zeitpunkt an den gewünschten Ort. Da der Lebenszyklus eines Produktes von Homoth durchaus über zehn Jahre betragen kann, überwacht Straschu während dieser Zeit die Bauteilsituation am Markt. Sobald Abkündigungen von Bauteilen für zukünftige Fertigungslose bekannt werden, erhält der Kunde nach Möglichkeit alternative Angebote. Homoth kann sich somit auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, und Straschu gewährleistet dem Abnehmer für die Lebensdauer seines Produktes eine gleichbleibende Qualität.

Sabine Caesar Straschu, Stuhr