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„Alle Werkstoffe sicher im Griff“

Fertigung: Laut VDW-Experte Timo Würz stützen Werkzeugmaschinen den Fortschritt
„Alle Werkstoffe sicher im Griff“

Ohne wirtschaftliche Fertigung ist alles nichts, auch in der Medizin. Timo Würz, beim Werkzeugmaschinenbau- Verband VDW Experte für technologische Trends, über den Zusammenhang von Medizin und Technik.

Herr Würz, Instrumente und Implantate in der apparativen Medizin nutzen zunehmend die Mikrotechnik. Neue Werkstoffe und individualisierte Teile kommen hinzu. Kann die Werkzeugmaschinenbranche da noch mithalten?

Auf jeden Fall. Zudem sind solche Entwicklungen durch den Einsatz von Werkzeugmaschinen überhaupt erst möglich geworden, und sie werden weiter vorangetrieben. Jeder Fortschritt hat ökonomische Aspekte, und einer davon ist, diesen Fortschritt über wirtschaftliche Fertigung vielen Menschen zugänglich zu machen. Tatsächlich ist das Gros der Anforderungen, die medizintechnische Forscher und Hersteller heute an moderne Werkzeugmaschinen stellen, schon Jahre zuvor von großen Branchen wie der Automobilindustrie formuliert worden. Die mechanische Mikrobearbeitung von Metall und Kunststoff ist daher Stand der Technik.
Biokompatible Werkstoffe wie Titan legen zu, sind aber sowohl guß- als auch umform- und zerspanungstechnisch schwer zu handhaben. Hinkt die klassische Werkzeugmaschine hier den so genannten Rapid Technologies hinterher?
Nein, das Bearbeiten von Titan wird sicher beherrscht. Dazu haben auch die Präzisionswerkzeugbauer mit ihren Entwicklungen einiges beigetragen. Entscheidend für die Wahl des Bearbeitungsverfahrens sind Formen und Fertigungsstückzahlen. Nehmen Sie etwa eine Schädelplatte, deren Geometrie sich aus den individuellen Maßen eines Kopfs ableitet: Hier macht Fertigung in Serien keinen Sinn, auch wenn das Ergebnis preislich recht günstig daherkäme.
Werden sich generative und konventionelle Fertigungsverfahren den medizintechnischen Markt also künftig teilen?
Das wäre zu einfach und auch falsch. Zutreffend ist, dass generative Techniken derzeit vor allem die individuelle Fertigung bedienen. Genauso richtig ist umgekehrt, dass dies zum Beispiel auch vielachsige Schleifmaschinen leisten. Implantate hoher Festigkeit und Oberflächenqualität sind immer noch Sache der bewährten Fertigungstechniken – umso mehr, wenn diese individualisiert genutzt werden.
Wo sehen Sie Herausforderungen?
Das hängt von der Wechselwirkung mit der Forschung ab. Ich denke, der Werkzeugmaschinenbau wird alles Nötige tun, eine hochqualitative und fortgeschrittene Medizintechnik auch künftig am Standort Deutschland zu sichern.
Wolfgang Filì Fachjournalist in Köln
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